3 Fragen an Therese Affolter
„Der deutsche Mittagstisch“ ist Therese Affolters erste Inszenierung im Theater in der Josefstadt. Mit Regisseur Claus Peymann verbindet sie eine lange Arbeitsbeziehung.
BÜHNE: Sie spielen zum ersten Mal an der Josefstadt. Was gab den Ausschlag dafür?
Therese Affolter: Die Anfrage, in „Der deutsche Mittagstisch“ einige Rollen zu übernehmen. Es ist wunderbar, an der Josefstadt zu spielen und wieder einmal Thomas Bernhard zu begegnen.
Zur Person: Zum Stück: Der deutsche Mittagstisch
In seinen grotesken Miniaturen erzählen Thomas Bernhards Figuren, Menschen wie du und ich, scheinbar heiter und gelassen wie schnell die Grenzen unserer Demokratien aufgeweicht werden und wie schmal der Grat ist zwischen Arglosigkeit und Aggression, Alltagsgeplänkel und Neofaschismus, Drohen und Zuschlagen ist.
Claus Peymann, den Sie seit langer Zeit kennen, hat inszeniert. Was zeichnet Ihre Zusammenarbeit aus?
Die Leidenschaft, die Neugier und die Genauigkeit beim Erforschen von Texten. Das Sprengen von Klischees und seine Haltung in politischen Dingen.
Mit welchem Gefühl kehren Sie nach Wien zurück?
Wien ist seit 1984 mein künstlerischer und mein Lebensmittelpunkt – mit einigen Ausflügen. Jetzt in Wien wieder auf der Bühne zu stehen, an der Josefstadt, erfüllt mich mit großer Freude und Neugier.
Zur Person: Therese Affolter
Die gebürtige Schweizerin studierte Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Danach wurde sie ans Staatstheater Stuttgart engagiert, wo sie unter anderem in Claus Peymanns „Faust“-Inszenierung beeindruckte. 1979 wechselte sie ans Schauspielhaus Bochum, danach ans Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Von 1983 bis 1985 war Affolter Ensemblemitglied am Residenztheater in München und von 1985 bis 1987 am Thalia Theater in Hamburg. Von 1987 bis 1999 gehörte sie zum Ensemble des Burgtheaters. Im Jahr 2000 ging sie unter Peymann, mit dem sie oft zusammenarbeitete, ans Berliner Ensemble, wo sie bis 2006 blieb.
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