Die Klavierspielerin von Elfriede Jelinek
Jelineks Roman berichtet von einer narzisstischen Mutter und den Konsequenzen, die dieses Verhalten auf ihre erwachsene Tochter hat. Die durchaus tragische Handlung ist schnell erzählt. Eine Zusammenfassung.
Inhalt
Die 36-jährige Pianistin Erika lebt bei ihrer manipulativen, narzisstischen Mutter, die sie unterdrückt und der lediglich Erikas Karriere wichtig ist. Die Protagonistin leidet unter der Tyrannei ihrer Mutter und beginnt, Sachen zu stehlen, sich Peepshows anzusehen und andere Leute beim Sex zu beobachten. Zudem verletzt sie sich regelmäßig selbst.
Als ein Schüler Erikas plötzlich Interesse an ihr zeigt, berichtet sie ihn von ihren Vorstellungen, in denen er sie schlagen und missbrauchen soll. Zunächst zieht sich der Schüler zurück, doch am Ende folgt er ihren "Wünschen" und es kommt zur Vergewaltigung. Erika geht danach mit einem Messer bewaffnet zur Schule, da sie nicht genau weiß, ob sie den Schüler umbringen oder ihn zurückerobern möchte.
Werkgeschichte
Jelineks Roman entstand 1983. Im Fokus steht dabei der Mutter-Tochter-Konflikt, in dem die Mutter ihre Tochter aus Geltungssucht zum Erfolg drängen will. Diese Thematik findet man auch in anderen Werken Jelineks.
Erika Kohut, die Protagonistin, ist Namensvetterin des Psychoanalytikers Heinz Kohut, der eine Theorie zur narzisstischen Persönlichkeitsstörung aufgestellt hat.
Caroline Peters über Elfriede Jelineks „Schwarzwasser“
Für ihre Rolle in Elfriede Jelineks turbulent-postdramatischer Auseinandersetzung mit der Ibiza-Affäre wurde Burgtheater-Ensemblemitglied Caroline Peters mit dem Nestroypreis ausgezeichnet. Weiterlesen...
Adaptionen
Eine sehr erfolgreiche Filmproduktion war die 2001 entstandene Verfilmung des Stoffes durch den Regisseur Michael Haneke. Isabelle Huppert und Benôit Magimel spielten Erika und ihren Schüler.