Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai
Von Shakespeare bis Verdi – der Stoff der „Lustigen Weiber von Windsor“ bleibt beliebt. Wir haben die Oper für Sie zusammengefasst.
Inhalt
Die komisch-fantastische Oper in drei Akten erzählt die Geschichte von Frau Fluth und Frau Reich, die dem verarmten Landadeligen Falstaff eine Lektion erteilen wollen. Dieser hat beiden Damen Liebesbriefen geschickt.
Währenddessen hat Anna, die Tochter Frau Reichs, andere Sorgen: um ihre Hand halten gleich drei Männer an – Dr. Cajus, ein französischer Schönling, ist der Favorit der Mutter, während Annas Vater auf den schüchternen Junker Spärlich setzt. Anna hat jedoch nur Augen für den mittellosen Fenton, Komplikationen sind also vorprogrammiert.
Mehrmals legen Frau Fluth und Frau Reich Falstaff herein, ihre beiden Ehemänner werden misstrauisch. Währenddessen versuchen Dr. Cajus und Spärlich beide, Anna für sich zu gewinnen, jedoch ohne Erfolg. Bald werden auch Herr Fluth und Herr Reich in den Plan ihrer Gattinnen eingeweiht und alles baut sich auf die Maskerade im Wald von Windsor auf, bei der Falstaff blamiert werden soll. Das Ehepaar Reich plant unterdessen, zur gleichen Zeit Anna mit dem jeweiligen Favoriten zu verkuppeln.
Beim Verkleidungsspiel im Wald wird Ritter Falstaff von beiden Damen angelockt und nach dem Maskenfall von allen verspottet. Das Stück endet in einer großen Versöhnung, nachdem Anna und Fenton sich das Jawort gegeben haben.
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Werkgeschichte
Das Libretto schrieb Salomon Hermann Mosenthal und lehnt dabei an Shakespeares „The Merry Wives of Windsor“ an. Otto Nicolai verfasste die Oper während seiner Tätigkeit als erster Kapellmeister am Kärntnertortheater in Wien, wo er beauftragt wurde, eine deutsche Oper zu komponieren. Weil sich die Arbeit verzögerte und er schon 1945 die Oper hätte liefern sollen, wechselte Nicolai 1848 zum Königlichen Opernhaus Berlin. Wegen Besetzungsschwierigkeiten und den Revolutionen musste die Uraufführung der „Lustigen Weiber“ verschoben werden.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung fand am 9. März 1849 am Königlichen Opernhaus in Berlin statt, Otto Nicolai selbst dirigierte. Erfolg versprach die Oper zunächst keinen, nach nur vier Vorstellungen wurde sie bereits abgesetzt. Durchgesetzt hat sie sich erst nach seinem Tod: „Die lustigen Weiber von Windsor“ zählt bis heute zu den Meisterwerken des Komponisten.
Prominente Interpret*innen
Auch Giuseppe Verdi bearbeitete den Stoff 1893 mit „Falstaff“. Zudem wurde die Ouvertüre der Oper in drei Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker (1982, 1992 und 2010) gespielt. Ab 13. Mai ist „Die lustigen Weiber von Windsor“ in der Volksoper zu sehen.