Sweeney Todd von Stephen Sondheim
Einen Musicalthriller im Operettenstil schuf Sondheim mit dieser musikalischen Bearbeitung eines gleichnamigen Schauspiels. Tim Burtons Verfilmung erreichte Kultstatus. Doch wovon erzählt die grausige Geschichte eigentlich? Eine Zusammenfassung.
Inhalt
London, 19. Jahrhundert: Der Barbier Benjamin Barker ist verheiratet und Vater eines Kindes. Er gerät jedoch auf die schiefe Bahn und immer weiter in die Gesetzlosigkeit. Ein Richter namens Turpin interessiert sich für Barkers Frau und sorgt dafür, dass der ins australische Exil verbannt wird.
15 Jahre später taucht Barker unter dem Namen Sweeney Todd wieder auf und hält seine Frau für tot, seine Tochter ist mittlerweile das Mündel Turpins geworden. Sweeney Todd schwört Rache und die beginnt er mit Mrs. Lovett, einer Pastetenbäckerin, an seiner Seite. Barker wird zum wahnsinnigen Serienmörder, dessen Opfer Mrs. Lovett in ihren Pasteten verarbeitet.
Werkgeschichte
Das Musical, das einer Operette sehr nahe kommt, basiert auf dem gleichnamigen Schauspiel von Christopher G. Bond aus dem Jahre 1973. Das Buch schrieb Hugh Weeler und Sondheim komponierte die Musik dazu. Er selbst bezeichnete das Musical als "tiefschwarze Operette" und ließ sich bei der Komposition von Horror- und spannungsgeladenen Filmen inspirieren. Besonders Bernard Herrmann, der für Hitchcock-Filme die Musik machte, war ein maßgeblicher Einfluss für Sondheim.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung fand 1979 im George Gershwin Theatre in New York statt. 1980 folgte die Erstaufführung im Theatre Royal Drury Lane im Londoner West End. Der bekannte Regisseur und mehrfache Tonygewinner Harold Prince führte bei beiden Inszenierungen Regie.
Die deutsche Erstaufführung erfolgte 1985 in Freiburg. In der Wiener Volksoper feierte das Musical 2013 Premiere, 2018 erlebte es dort ein Revival. Auch das Schweizer Opernhaus oder das Deutsche Theater München inszenierten Sondheims Musical-Operette. Weitere Aufführungsorte sind beispielsweise das Opernhaus Leipzig oder das Staatstheater Hannover.
2007 wurde der Stoff von Tim Burton verfilmt. Im Film Jersey Girl mit Ben Affleck und Liv Tyler spielt das Musical außerdem eine zentrale Rolle.
Prominente Interpreten
In Burtons Filmversion spielen Johnny Depp und Helena Bonham Carter die Hauptrollen von Sweeney Todd und Mrs. Lovett. Außerdem zu sehen sind Alan Rickman und Sascha Baron Cohen.
In der Originalbesetzung der Uraufführung war Angela Lansbury, die später vor allem durch die Serie Mord ist ihr Hobby bekannt wurde, in der Rolle der Mrs. Lovett zu sehen und bekam einen Tonyaward dafür.
In einer Inszenierung im London Coliseum Theatre von 2015 waren Emma Thompson und Bryn Terfel zu sehen.
Der Anfang war ein Zettel unter der Tür
Wie Lotte de Beer die Rechte an „West Side Story“ bekam. Was ein Waltraud-Haas-Film mit der Volksoper zu tun hat und was Luc Bondys „Salome“ mit einem Milliardär. Lotte de Beer und die spannenden Backstage-Geschichten zur Saison 2023/24. Weiterlesen...