Stück in einer Minute: Fräulein Else von Arthur Schnitzler
Die Novelle von Arthur Schnitzler gilt als eines der bekanntesten Werke des österreichischen Schriftstellers und beschäftigt sich mit dem Innenleben der 19-jährigen Else angesichts eines Machtmissbrauchs. Eine Zusammenfassung.
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Foto: Marcel Urlaub
Inhalt
Die 19-jährige Else verbringt, finanziert durch ihre Tante Emma, einige Tage an einem Trentiner Kurort.
Dort bekommt Else von ihrer Mutter einen Expressbrief, in dem diese ihre Tochter darum bittet, vom reichen Kunsthändler Dorsday einen Kredit von 30.000 Gulden zu erbitten, da sonst Elses Vater kurz vor der Verhaftung stehe. Der ältere Herr Dorsday willigt ein, ihr das Geld zu geben – im Gegenzug dafür will er ihren nackten Körper eine Viertelstunde betrachten dürfen.
Gefangen zwischen der Loyalität zu ihrem Vater und dem Wunsch nach weiblicher Selbstbestimmtheit findet Else schließlich keine Alternative, als Suizid zu begehen. In einen schwarzen Mantel gehüllt, entblößt sie sich inmitten eines Salons, in welchem auch Dorsday anwesend ist, und bricht lachend zusammen. Wenig später verstirbt Else.
Werkgeschichte
Arthur Schnitzler verfasste „Fräulein Else“ im Jahr 1924 und thematisiert in diesem inneren Monolog die Objektifizierung der Frau aus feministischer Perspektive.
Es kam zu einigen Verfilmungen von „Fräulein Else“ – der erste Stummfilm kam 1929 unter der Regie von Paul Czinner heraus.
In der Spielzeit 2024/5 bringt Regisseurin Leonie Böhm die 100-jährige Novelle auf die Bühne des Wiener Volkstheaters. Else wird gespielt von Julia Riedler.