Anton Zetterholm über die Hauptrolle der Hauptrollen
Der schwedische Tenor, einer der führenden Musicaldarsteller im deutschsprachigen Raum, spielt in der Neuinszenierung von „West Side Story“ Tony, den früheren Anführer der Jets.
Foto: Stefan Fürtbauer
Was macht diese Rolle für Sie spannend?
Was ich spannend finde, ist, dass Tony mit einem Bein im Jugendleben und dem anderen in der Erwachsenenwelt steht. Er wagt es, gegen die Gruppe vorzugehen, und ist unglaublich charmant. Ich habe Glück gehabt, einige sehr schöne Rollen spielen zu dürfen, aber Tony ist die Nummer eins in der Musicalwelt. Es ist die Hauptrolle der Hauptrollen.
Er trifft falsche Entscheidungen, die ihn am Ende das Leben kosten. Was treibt diesen Charakter Ihrer Meinung nach an?
Ich glaube nicht, dass Tony die falsche Entscheidung trifft. Bevor er stirbt, sagt er: „Man lässt uns nicht ruhen.“ Das Stück ist ein Spiegelbild von „Romeo und Julia“, und Shakespeare wurde von tausend Jahre alten Gedichten aus der Antike inspiriert. Trotzdem ist „West Side Story“ immer noch äußerst relevant. Es ist wahrscheinlich die wichtigste Geschichte, die ich je spielen durfte.
Worin liegen die musikalischen Herausforderungen dieser Partie? Und welche der Arien singen Sie besonders gern?
Bernstein war ein Genie, und die Musik ist unglaublich schön. Alles, was ich singen darf, ist traumhaft schön, aber auch anspruchsvoll. Tief, hoch, schnell und langsam. Manchmal alles in einem Lied.
Sie werden ab März auch die Hauptrolle in „Das Phantom der Oper“ übernehmen. Wie lässt sich beides zeitlich überhaupt verbinden?
Irgendwie wird es funktionieren. Sowohl die Volksoper als auch die Vereinigten Bühnen Wien waren sehr entgegenkommend, und zum Glück muss ich ja nicht sehr weit reisen. Das ist wirklich ein Luxusproblem, und ich schätze mich sehr glücklich.
