Alban Bergs 1925 in Berlin uraufgeführte Oper „Wozzeck" basiert auf dem Dramenfragment „Woyzeck" von Georg Büchner, in dem dieser die Ausweglosigkeit des Menschen angesichts der ihn bestimmenden Umstände beschreibt: Woyzeck ist ein einfacher, armer Soldat, der versucht mit ehrlicher Arbeit seine Freundin Marie und sein uneheliches Kind zu unterstützen. Obwohl er immer wieder Versuche anstellt, der pathologischen Bösartigkeit seiner Mitmenschen standzuhalten, gerät er vermehrt in einen wahnartigen Zustand und scheitert schließlich.

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„Durch Büchners extreme Sparsamkeit hinsichtlich der Regieanweisungen – die auch Alban Berg kaum ergänzte – ist die Thematik grundsätzlich universell gehalten. Aus diesem Grund fände ich es auch schade, wenn man die Handlung in der vorgeschlagenen rein militärischen Umgebung beließe. Es wäre viel zu einschränkend und verengt gedacht, all die hier geschilderten Repressionen, Brutalitäten, Missbräuche und Sadismen in die Grenzen eines vergangenen, rein soldatischen Biotops einzuzwängen", sagt Regisseur Simon Stone über die Oper und ihr dramatisches Vorbild.

Wozzek in der Wiener Staatsoper: Die Bilder zur Premiere
Christian Gerhaher (Hauptmann)

Foto: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

Seit 1930 im Repertoire

Als Berg 1914 in Wien das Stück bei einer Theateraufführung erlebte, fasste er rasch den Entschluss, den beklemmenden Stoff zu vertonen. Seit der Staatsopern-Erstaufführung 1930 ist „Wozzeck" ein wichtiges Werk im Repertoire des Hauses am Ring. Nach der letzten Neuproduktion 1987 (unter Claudio Abbado und in einer Inszenierung von Adolf Dresen), die bis 2014 gezeigt wurde, wird die Oper nun nach 35 Jahren erstmals wieder neu zur Diskussion gestellt: Es dirigiert Philippe Jordan, es inszeniert Simon Stone und auch die Sänger*innenbesetzung bringt u. a. mit Christian Gerhaher und Anja Kampe zentrale Künstler*innen der Gegenwart an die Wiener Staatsoper.

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Zu den Spielterminen von „Wozzeck“ in der Wiener Staatsoper