Café Bendl

Die Website des berühmt-berüchtigten Cafés, das in Wahrheit ein Beisl ist (in Wien gibt es sehr viele von dieser Sorte, Anm.), ist „under construction”. Seit ich denken kann bzw. seit ich im Jahr 2015 meine erste Liebeserklärung an das Bendl verfasst habe, ist das so. Das passt an sich aber eh ganz gut, denn konstruierte Wahrheiten – man könnte auch Mythen sagen – über das Souterrain-Beisl gibt es zuhauf. Damals wurde im Bendl noch geraucht. Wobei das eine glatte Untertreibung ist, denn wer sich zu dieser Zeit im Bendl herumtrieb, wird bestätigen können: An diesem Ort war ab einer gewissen Uhrzeit alles nur noch Schall und Rauch. Und Spritzwein. Der stets sehr solide (und auch ein bisschen nach Kopfweh) schmeckte. Wichtig ist auch: Man muss sich bücken, um reinzugehen, sonst haut man sich am niedrigen Türstock den Schädel an. Aber man muss sich nicht verbiegen, um drinnen bleiben zu dürfen. Ob immer noch, so wie einst, irgendwann unvermutet Bierdeckel durchs gesamte Lokal fliegen? Hingehen und rausfinden. Und Kopf einziehen, nicht vergessen. Wobei es, ist man mal drin, früher oder später ohnehin zu einer anderen Form von Kopflosigkeit (oder einfach Kopfschmerzen) kommen wird. Landesgerichtsstraße 6, 1010 Wien

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Cinco American Latin Bar

In der erst im April dieses Jahres eröffneten Bar braucht man sich nicht davor zu fürchten, dass man irgendwann zu späterer Stunde eine auf den Deckel kriegt. Die klassischen Bierdeckel, wie man sie beispielsweise im Bendl vorfindet, gibt es dort gar nicht. In der Bar in der Naglergasse stehen die Zeichen eher auf Pisco und Passion statt auf Hopfen und Malz. Achtung, extrem bemühtes Wortspiel: Wer bei dieser exquisiten Cocktailkarte nicht fündig wird, bei dem ist wirklich Hopfen und Malz verloren. Zen­tral für die Signature-Drinks ist das Konzept der Fünf-Elemente-Lehre. Das heißt, in den Getränken findet man Aromen von Wasser, Feuer, Erde, Metall und Holz wieder – stets mit südamerikanischem Touch. Ein Bar-Besuch als Kurzurlaub in Südamerika? Im Interview mit dem Falstaff winken die Gründer und Betreiber ab: „Es muss gar nicht der Kurzurlaub in Südamerika sein. Der Kurzurlaub in Wien reicht doch schon vollkommen aus – was heißt noch mal Damenspitz auf spanisch?“ Naglergasse 5, 1010 Wien

Zum Leupold

Viele, die an der Hautptuni studiert haben, werden wohl eine ganz eigene Beziehung zum Leupold pflegen. Wer Glück hat (und keinen Abend von Frank Castorf besucht hat), ergattert hier nach dem Theater vielleicht sogar noch etwas zu essen. Auf der Karte stehen in erster Linie eher herzhafte Speisen aus der Kategorie „Wiener Küche“. Seit 1952 betreibt die Familie Leupold das Lokal bereits, es wurde stets von einer Generation an die nächste weitergegeben. „Hier will und muss man nichts neu erfinden, sondern setzt konsequent auf eine geradlinige Hausmannskost mit vielen Klassikern der Wiener Küche“, schreibt der Falstaff. Das ist vollkommen okay, denn aus der Welt der Fantasie und Erfindungen (also aus dem Theatersaal) kommt man ja gerade. Schottengasse 7, 1010 Wien

Needle Vinyl Bar

Ein „zweites Wohnzimmer“ möchte die Needle Vinyl Bar sein, die in etwa zehn Minuten zu Fuß vom Burgtheater entfernt liegt. „Bei uns gibt es heißen Tee und erfrischendes Bier" steht auf der Website, tatsächlich gibt es jedoch noch viel mehr. Unter anderem einen guten Gin Tonic und gemütliche Vintage-Möbel. Die wichtigsten Elemente neben der Bar sind ein Regal mit derzeit etwa 800 Secondhand-Schallplatten. Das Hauptaugenmerk liegt auf Blues, Jazz und Rock´n´Roll. Die Stimmung ist entspannt. Es gilt: Come as you are. Färbergasse 8, 1010 Wien

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Würstelstand

Ist natürlich immer eine Option (außer es regnet, schneit oder der Wind pfeift so sehr, dass es selbst für Wiener Verhältnisse unzumutbar ist). Allerdings sind die Würstelstand-Klassiker in der Nähe der beiden anderen Spielstätten des Burgtheaters (Akademietheater und Kasino) eher zu empfehlen als jene unweit des Burgtheaters. Der eine heißt natürlich: Zum scharfen René. Und der andere, direkt neben dem Kasino, wurde während des ImPulsTanz Festivals bereits zum Schauplatz zeitgenössischer Performances.