Wohin nach dem Theater: Theater in der Josefstadt
In der Josefstadt ist die Restaurant- und Bardichte so hoch wie in kaum einem anderen Wiener Bezirk. Vorhandenes Rede- oder Trinkbedürfnis zu stillen, dürfte daher kein Problem sein. Wenn die Vorstellung nicht zu lange dauert, hat man auch gute Chancen auf die ein oder andere warme Speise. Eine absolut unvollständige Liste finden Sie hier.
Das Lange
Nicht nur die räumliche Nähe (zum Theater in der Josefstadt) macht das Beisl zu einem idealen Ort für intensive Nachbesprechungen des eben gesehenen Theaterabends. Auch ein anderes Naheverhältnis ist gegeben: Angeblich diente das Haus in der Lange Gasse 29 als Vorbild für jene stille Gasse im achten Bezirk, die in Ödön von Horváths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ vorkommt. Auch im „Lange“ selbst wurden schon viele Geschichten geschrieben – 1978 öffnete es seine Pforten und etablierte sich rasch als Treffpunkt für Studierende. Auch Schauspieler*innen und Musiker*innen weht es immer wieder ins gemütliche Beisl hinein. Bekannt ist das Lange u.a. für seine sich verändernde Auswahl an offenen Bieren, es gibt aber auch einen hervorragenden Käsetoast und einige andere kleinere warme Speisen. Wenn die Vorstellung einmal etwas länger gedauert hat: Das Lange hat (außer sonntags) bis 2 Uhr geöffnet.
Eiles
Das Eiles ist natürlich der Klassiker in dieser Liste. Seit 1840 gibt es das Kaffeehaus bereits, seit 1901 unter dem Namen „Eiles“. Wer von der Josefstadt noch ins Eiles pilgern möchte, muss nur ein paar Häuserblöcke die Straße hinunterspazieren. Das Publikum ist bunt gemischt, auch einige Bücher wurden bereits dort geschrieben. „Ich bekomme jedes Jahr zwei bis drei Bücher geschenkt, die im Eiles geschrieben wurden“, erzählt Betreiber Gert Kunze in „Mein Bezirk“. Das Eiles ist Wiener Kaffeehaustradition in ihrer pursten Form und hat bis 24 Uhr geöffnet.
Hummel
Das Café Hummel direkt an der Straßenbahnhaltestelle „Albertgasse“ der legendär-langsamen Linie 5 ist der zweite Klassiker im Bunde. Seit 2005 führt Christina Hummel nun in dritter Generation das 1935 gegründete „Hummel“, das ursprünglich Café Parsival hieß. Zu dieser Zeit besuchte der Schriftsteller Robert Musil regelmäßig das Kaffeehaus in der Josefstädter Straße. Viele Geschichten wurden dort bereits geschrieben, manche drangen nach draußen, einige schafften es nicht durch den dicken Zigarettenrauch, der früher (!) im Hummel hing. Wer schnell ist und eine Vorstellung besucht, die eher zur Kategorie „Kompaktklasse“ gehört, hat auch noch gute Chancen auf eine warme Mahlzeit: Küchenbetrieb bis 22 Uhr.
Fromme Helene
Näher geht es kaum: Am Eck von Lange Gasse und Josefstädter Straße befindet sich die „Fromme Helene“. Und auch darüber hinaus ist man hier dem Theater ganz nah: Als Sohn von Peter Vogel und Gertraud Jesserer ist Inhaber Michael Vogel im Schauspielermilieu aufgewachsen. Seit mehr als 30 Jahren gibt es hier ein gutes Repertoire bestehend aus Klassikern der Wiener Küche. „Auf der Suche nach den besten Marillenknödeln der Stadt sind wir hier fündig geworden. Die hausgemachten Topfen-Marillen-Knödel werden in Butterbröseln geschwenkt und wecken Kindheitserinnerungen“, schreibt Gault Millau. Warme Küche gibt es bis 23 Uhr.
Sipsong Bar
Die Sipsong Bar in der Florianigasse ist die logische Weiterentwicklung des beliebten (und daher immer bummvollen) „Mamamon“ in der Albertgasse – nur schriller, lauter und bunter. Fazit: So farbenfroh ist man noch nie abgestürzt. Der ursprüngliche Standort am äußeren Zipfel der Lerchenfelder Straße bleibt weiterhin bestehen. Am 7. November wurde die neue Bar eröffnet, die nicht nur mit mehr Platz, sondern auch wieder mit einer aufregenden Cocktailkarte, Naturweinen und thailändischem Streetfood überzeugt. Ein Highlight der neuen Speisekarte sind die „Lotto Day Sardines“, schreibt die Bezirkszeitung. „In Thailand lieben wir es, Lotterie zu spielen. Es gibt dann den Witz, wenn man verliert, dann kann man sich nur mehr Sardinen leisten“, sagt die Besitzerin Piano Plupthong im Interview.