Ein Spiel mit der Deutung: Run wild in it
Alles ein abgekartetes Spiel? Ganz und gar nicht. Die neue Arbeit der Theater- und Performancegruppe makemake produktionen beschäftigt sich mit dem Handwerk der Interpretation, das im Tarot eine lange Tradition hat. Ab 21. Juni ist der Abend im Kosmos Theater zu erleben. Unter anderem mit dem Musiker Paul Plut.
Ist es eine Performance, ein Konzert oder eine Tarot-Session? Oder doch ein Theaterstück, schließlich findet „Run wild in it“ ja in einem Theaterraum statt? Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bedarf es dieser Einordnung jedoch überhaupt nicht, um einen schönen Abend zu erleben. Mit ihren sämtliche Genrekonventionen aushebelnden Arbeiten haben makemake produktionen, die für „Run wild in it“ erneut mit dem Musiker Paul Plut zusammengearbeitet haben, genau das schließlich schon mehrfach bewiesen.
Magisch-düstere Klangwelten
Wichtig für „Run wild in it“ sind die Tarot-Karten – denn an diesem Abend bestimmen die Karten, was als nächstes passiert. „Wir laden zum Perspektivwechsel der Gehängten", so makemake, die sich für ihre neue Arbeit intensiv mit dem Handwerk der Interpretation beschäftigt haben. „Es geht um Archetypen und Urgeschichten, die man anhand der Wirkung von Bildern und unterschiedlichen Weisen der Illustration erzählen kann", sagt Regisseurin Sara Ostertag, die schon zuletzt unter anderem am Burgtheater inszenierte und ab Juli 2025 das TAG leiten wird.
Die Produktion ist jedoch auch eine Einladung in die magisch-düsteren Klangwelten von Paul Plut, der schon die Musik für den stets ausverkauften Theaterabend „Die Milchfrau" komponierte. Plut ist jedoch nicht der einzige an „Run wild in it“ beteiligte Musikschaffende – auch der Schlagzeuger Julian Pieber ist dabei, sowie Nastasja Ronck, die man unter anderem als festes Mitglied der Band My Ugly Clementine kennt. Martina Rösler ist für die Choreografie verantwortlich und Dolores Winkler ist als Schauspielerin dabei.