Andrè Schuen (Bariton)

Der Bariton Andrè Schuen stammt aus La Val in Südtirol, wo er dreisprachig – ladinisch, italienisch und deutsch – aufwuchs. Er wurde in eine musikalische Familie hineingeboren. „Mein Vater war Kapellmeister, hat steirische Ziehharmonika unterrichtet und spielt eine ganze Reihe an Instrumenten, meine Mutter singt gut und gerne, und meine beiden Schwestern sind ebenfalls Sängerinnen, allerdings im Pop-Bereich“, so Schuen im Interview mit der BÜHNE. Bevor er am Mozarteum Gesang studierte, konzentrierte er sich auf das Cello und half darüber hinaus in Punkbands aus.

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„Ich habe ohne irgendeine Form von Stimmbildung im Mozarteum vorgesungen und wurde von dort Lehrenden dazu ermuntert, die Aufnahmeprüfung zu absolvieren. Die meisten, die da antreten, haben eine Menge Erfahrung, manche haben sogar schon ein Studium absolviert, ich hatte nur meine Naturstimme. Ich bin bis heute dankbar dafür, dass es Professoren gab, die in meiner ungeschliffenen Stimme das Material und die Musikalität erkannt haben“, sagt er. Nach dem Studium und einigen Meisterkursen ging es los mit der Bariton-Karriere, die neben der Oper eben auch das von ihm sehr geschätzte Lied sowie eine umfangreiche Konzerttätigkeit umfasst. Andrè Schuen ist ein gefragter Gast an international bedeutenden Opernhäusern wie der Bayerischen und der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House, Covent Garden, und dem Teatro Real in Madrid.

Volksoper Aaron-Casey Gould
Aaron-Casey Gould war Mitglied des Opernstudios der Wiener Volksoper und ist jetzt Ensemblemitglied.

Foto: Stefan Fürtbauer

Aaron Casey-Gould (Tenor)

Studierte Gesang in Houston und Wien, absolvierte das Opernstudio der Volksoper Wien und wurde daraufhin ins Ensemble des Hauses aufgenommen. In einem Interview mit der BÜHNE sagte er: „Ich komme aus New York City, wo ich Schauspieler war und auch Oper gemacht habe. Ich bin jetzt hier in Wien, um meine künstlerische Karriere fortzusetzen.“ An der New York City Opera debütierte er in der Uraufführung von Iain Bells „Stonewall“ und war in der Off-Broadway-Produktion „For the Love of Friends“ zu erleben. Darüber hinaus verkörperte er Dee Legendary in Joseph N. Rubinsteins „House of Legendary“ in einer Produktion des American Opera Project in Manhattan. An der Volksoper sang er zuletzt Prinz Caprice in Offenbachs „Le Voyage dans la lune“, Alfred („Die Fledermaus”) und Camille de Rosillon („Die lustige Witwe“). In der Saison 2024/25 wird er dort u.a. als Roscoe in „Follies“ und als Erste Dragqueen in „Nurejews Hund“ zu erleben sein. Bei den Salzburger Festspielen 2024 war er Teil der Opernproduktion „Der Spieler“.

Timothy Connor
Nordirischer Bariton mit klassischem Repertoire und Hang zur Moderne: Timothy Connor.

Foto: Liliya Namysnik

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Timothy Connor (Bariton)

Der in Nordirland geborene Bariton studierte u.a. am Royal College of Music’s International Opera School in London. Ab der Spielzeit 2021/22 war er Mitglied im Jungen Ensemble des Theaters an der Wien. Timothy Connor sich bereits ein großes klassisches Repertoire erarbeitet. Dazu zählen Partien wie Figaro in „Il Barbiere di Siviglia“, Frank in „Die Fledermaus“, Dancairo in „Carmen“, Angelotti in „Tosca“ oder Papageno in „Die Zauberflöte“. Im MusikTheater an der Wien war er 2022 als Giorgio in Tobias Kratzers Inszenierung von Rossinis „La gazza ladra“, 2023 in „Denis und Katya“ und 2024 in „Hamed und Sherifa“ zu sehen. 2023 wurde er in mit dem Österreichischen Musiktheaterpreis in der Kategorie „Bester Nachwuchs“ ausgezeichnet. „Timothy Connor ist ein Kris Kelvin von viriler Präsenz, sein leichtgängiger Bariton ist wie zu nobler Geschmeidigkeit gebändigte Kraft“, schrieb die Tageszeitung Der Standard über seinen Kris Kelvin in „Solaris“ in der Neuen Oper Wien. Immer wieder kann man ihn in zeitgenössischen Arbeiten erleben. So stand er etwa in Ian Burnsides „A Soldier and a Maker“ auf der Bühne, sang Kris Kelvin in der Oper „Solaris“ des japanisch-britischen Komponisten Dai Fujikura und war Nanda in „The Transposed Heads“ der australischen Komponistin Peggy Glanville-Hicks. „Es ist ein echtes Privileg, etwas zum allerersten Mal zu machen, weil man dabei am meisten über den jeweiligen Charakter herausfinden kann. Er gehört einem dann, man besitzt ihn gewissermaßen“, sagt Connor, der großer Fan von Beyoncé, Dolly Parton und Ru Paul ist.

Jorge Espino (Bariton)

Der mexikanische Bariton Jorge Espino studierte in seiner Heimatstadt Mexico City und an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia. Er setzte seine Ausbildung am Curtis Institute of Music in Philadelphia fort und sang dort 2019 die Titelpartie in Mozarts „Don Giovanni“ in einer Koproduktion der Opera Philadelphia. Außerdem wurde er bei zahlreichen Gesangswettbewerben ausgezeichnet. In der Spielzeit 2018/19 wurde Jorge Espino Mitglied des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein und war dort u.a. als Marullo („Rigoletto“), Perückenmacher („Ariadne auf Naxos“) und Fürst Yamadori („Madama Butterfly“) zu erleben. In der Saison 2019/20 wechselte er fest ins Ensemble der Deutschen Oper am Rhein. Er gehört zum aktuellen Ensemble von „Maria de Buenos Aires“, Piazzollas 1968 uraufgeführter Tango-Oper, die im April 2025 in der Kammeroper zu sehen sein wird.

Attilio Glaser
Am 12. Oktober eröffnet Attilio Glaser als Idomeneus das frisch renovierte Theater an der Wien.

Foto: Simon Pauly

Attilio Glaser (Tenor)

Attilio Glaser studierte an der Hochschule für Musik und Theater München und kam 2015 als Stipendiat an die Deutschen Oper Berlin, deren Ensemblemitglied er seit 2016 ist. Dort brillierte er u.a. in Rollen wie Don José („Carmen“), Rodolfo („La bohème“), Ismaele („Nabucco“), Alfredo („La traviata“), Duca („Rigoletto“), Tamino („Die Zauberflöte“), Alfred („Die Fledermaus“) und in der Titelrolle von Wagners „Lohengrin“. Gastspiele führten Attilio Glaser an Bühnen wie das Teatro alla Scala, die Bayreuther Festspiele, die Hamburgische Staatsoper, die Wiener Staatsoper, das Teatro La Fenice und an das Opernhaus Zürich. Zudem widmet sich der Künstler intensiv dem Konzertgesang. Zu seinem Repertoire zählen u.a. Bachs „h-Moll-Messe“ und „Weihnachtsoratorium“, Beethovens „Missa Solemnis“ und „9. Sinfonie“, Dvořáks „Requiem“, Haydns „Die Schöpfung“, Mahlers „Das klagende Lied“, Lied von der Erde sowie Verdis „Messa da Requiem“. In Stefan Herheims Inszenierung von „Idomeneo“ singt er die Titelpartie.

Martin Häßler
Ab Oktober steht Martin Häßler wieder in Puccinis „La bohème“ auf der Bühne der Wiener Staatsoper.

Foto: Andreas Jakwerth

Martin Häßler (Bassbariton)

Geboren im deutschen Vogtland, studierte der Bassbariton Gesang in Leipzig und London. Bisherige Stationen seiner Karriere waren die Opéra de Lyon und die Oper Leipzig. Seit 2020 ist Martin Häßler Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper. Hier war er u.a. als Dr. Falke in „Die Fledermaus“, als Schaunard in „La bohème“, als Ned Keene in „Peter Grimes“ sowie als Masetto in Barrie Koskys „Don Giovanni“- Inszenierung zu hören und zu sehen. Außerdem stand der im „Rheingold“, in den „Meistersingern von Nürberg“ und in „Fidelio“ auf der Bühne des Hauses am Ring. ​Ein breitgefächertes Lied- und Konzertrepertoire führt ihn regelmäßig durch ganz Europa. „Meine Eltern sind beide Ingenieure, haben also mit professioneller Musik nichts zu tun. Ich habe irgendwann angefangen, in Chören zu singen, erst in der Schule, dann am Theater. Daneben habe ich Klavier gespielt. Irgendwann hat sich herausgestellt, dass die Stimme doch etwas Lohnendes sein könnte, und ich habe an der Hochschule in Leipzig vorgesungen“, erzählte Häßler im BÜHNE-Interview.

Peter Kellner
Peter Kellner gehört zum Ensemble der Wiener Staatsoper.

Foto: Lukas Gansterer

Peter Kellner (Bassbariton)

Der 1989 geborene Bass/Bassbariton Peter Kellner stammt aus der Slowakischen Republik und studierte am Konservatorium Košice, am Mozarteum Salzburg und schloss sein Studium an der Kunstuniversität Graz ab. Seit der Spielzeit 2018/19 ist er Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo er unter anderem die Titelpartie in Barrie Koskys Inszenierung von „La nozze di Figaro“ singt. Kellner in der BÜHNE über Figaro: „Meiner Meinung nach ist er ein Alltagskrieger. Von Anfang an ist er im Chaos. Er selber glaubt, er ist der wichtigste Mensch, die Hauptrolle. Aber dann löst alles Susanna. Es ist wie im wirklichen Leben.“ Außerdem sang er unter anderem am Covent Garden in London, am Teatro de la Maestranza in Sevilla sowie am Teatro Lirico Giussepe Verdi in Triest. Beim Internationalen Mozartwettbewerb 2018 wurde er mit den 2. Preis und dem Publikumspreis ausgezeichnet. In der kommenden Saison gehört er außerdem zum Ensemble der Staatsopern-Inszenierung von „Roméo et Juliette“.

Maayan Licht
Der aus Israel stammende Sänger gewann zahlreiche Wettbewerbe und gastiert bei renommierten Festivals und in erstklassigen Opernhäusern. Zudem ist er mit dem Projekt Technopera erfolgreich. In Wien ist er ab Mai 2025 als Laertes Teil der Produktion „Ambleto“ im Musiktheater an der Wien.

Foto: Jos Kuklewski

Maayan Licht (Countertenor)

Maayan Licht schloss sein Gesangsstudium der Alten Musik am Konservatorium von Amsterdam bei Xenia Meijer ab und erhielt 2021 sein Diplom mit Auszeichnung. Mit seiner Spezialisierung auf virtuose Opernrollen und Barockrepertoire stattet der in Israel geborene Sänger seine Auftritte mit einer einzigartigen Ausdruckstiefe aus. Er wurde von seiner israelischen Lehrerin Vita Gurevich entdeckt und hat seither zahlreiche Auszeichnungen erhalten – unter anderem war er Finalist beim Cesti-Wettbewerb in Innsbruck, dem größten Barock-Contest in der Musikwelt. „Sie (Vita Gurevich, Anm.) hat in der ersten Stunde meinen Stimmumfang getestet und war begeistert, als es immer höher ging. Sie hat mir dann erklärt, was ein Countertenor ist, und mir Videos von Philippe Jaroussky und Max Emanuel Cenčić gezeigt. Außerdem hat sie mir Julia Lezhneva, Cecilia Bartoli und Nuria Rial nähergebracht, die bis heute zu meinen absoluten Idolen zählen“, sagt Licht im Interview mit der BÜHNE. Neben seinen Opernauftritten und Konzerten reüssiert Maayan Licht aber auch in einem ganz anderen Metier: Technopera nennt sich das spektakuläre Unterfangen, das Techno mit klassischer Musik mixt. „Ich habe verstanden, dass das eine Möglichkeit ist, die Oper zu ganz neuen Zielgruppen zu bringen“, so der Countertenor.