Don Pasquale von Gaetano Donizetti
Wie ein eitler Geck an der Nase herumgeführt wird, als er ein junges Mädchen heiraten möchte, zeigt diese flotte und amüsante Opera buffa. Eine Zusammenfassung.
Foto: Michael Pöhn / Wiener Staatsoper
Inhalt
Der betagte Junggeselle und Hagestolz Don Pasquale will sich auf seine alten Tage noch mit einem jungen Mädchen verheiraten. Zudem möchte er seinem Neffen Ernesto nicht erlauben, die von ihm verehrte Norina zu ehelichen. Da denkt sich Don Pasquales Arzt und Freund Malatesta eine List aus: Er schlägt diesem seine vermeintliche Schwester, Sofronia, als Braut vor. Hinter dieser, die angeblich im Kloster aufgezogen wird, steckt in Wahrheit Norina. Zuerst stellt sie sich Don Pasquale ganz untertänig und schüchtern vor.
Doch sobald er sie einmal geheiratet hat, zeigt sie ihre wahre Seite: Sie wirft das Geld des Geizigen nur so aus dem Fenster und ohrfeigt ihn gar – bis er sie nur noch loswerden möchte. In seiner Verzweiflung will Don Pasquale sogar erlauben, dass Ernesto mit Norina in sein Haus kommt, wenn dafür Sofronia geht. Man will sie im Garten in flagranti überführen, doch auch der Brief, der Don Pasquale dieses Stelldichein verriet, war ihm absichtlich zugespielt worden. So wird der Alte an der Nase herumgeführt und die Jungen dürfen heiraten. Don Pasquale sieht ein, dass ein Mädchen zu ehelichen nicht seinem Alter entspricht.
Werkgeschichte
Die im flotten Lustspieltempo kreierte Opera buffa stammt von Gaetano Donizetti. Das Libretto schrieb er selbst. Als Vorlage diente ihm die komische Oper „Ser Marc´Antonio“ von Stefano Pavesi und Angelo Anelli. Das Libretto für "Don Pasquale" entstand wohl unter der Mitwirkung von Giovanni Ruffini, der aber schließlich nicht mehr bereit war, seinen Namen herzugeben, da Donizetti derart stark eingriff. So wurde das Libretto vorerst unter den Initialen M.A. publiziert. Berühmte Typen der alten Commedia dell´Arte wurden darin verwendet. Donizetti soll die Oper als Auftragswerk in nur wenigen Wochen komponiert haben, als er 1842 in Paris war.
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Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung der Oper fand am 3. Januar 1843 in Paris statt und wurde zum großen Erfolg. Sie kann seit dem 19. Jahrhundert auf eine fast durchgehende Aufführungspraxis verweisen. An der Wiener Staatsoper läuft seit 2015 eine Inszenierung von Irina Brook, die Don Pasquales Wohnung nach Norinas Einzug ganz in rosa Plüsch hüllt.
Prominente Namen
Es gibt eine DVD-Aufzeichnung mit Ferruccio Furlanetto als Don Pasquale und Gregory Kunde als Ernesto von 1994 unter der musikalischen Leitung von Riccardo Muti aus der Mailänder Scala. Ebendieser leitete auch eine Aufnahme mit Leo Nucci und Mirella Freni.
