Inhalt

Blanche DuBois kommt auf Besuch zu ihrer Schwester Stella nach New Orleans, wo sie mit einer „Streetcar named desire“, einer Straßenbahn namens Sehnsucht, fuhr. Bald wird offensichtlich, dass sie hypersensibel und rückwärtsgewandt-nostalgisch ist. Sie weint dem Anwesen „Belle Reve“ hinterher, das Stella und sie früher bewohnten und besaßen. Stanley, Stellas grobschlächtiger Mann, verlangt Rechenschaft von ihr für den verlorenen Besitz, den er auch als seinen eigenen ansieht. Die hysterische Blanche und der brutale Macho Stanley geraten oft aneinander. Blanche versucht gar, Stella zu überzeugen, ihn zu verlassen, doch sie ist Stanley gänzlich verfallen und erwartet ein Kind von ihm. Nicht einmal, als er betrunken um sich schlägt, wendet sich Stella von ihm ab.

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Blanche hat inzwischen Gefallen an Stanleys Freund Mitch gefunden. Sie gibt sich gebildet und verträumt - und verschweigt, was Stanley aber herausfindet: Dass sie ihre Stelle als Lehrerin verloren hat und aus ihrem Wohnort weggeschickt wurde, weil sie ein Verhältnis mit einem 17-jährigen Schüler begonnen hatte. Stanley deckt nach und nach ihre Lebenslügen auf und hält Stella vor, wie glücklich sie doch waren, bevor Blanche kam. Als Stella mit Wehen im Spital ist, wirft Stanley Blanche vor, dass ihr ganzes Leben Schwindel und schlechtes Theater sei - und vergewaltigt sie. Blanche kann immer weniger zwischen Fantasie und Realität unterscheiden - und als sie abgeholt wird, denkt sie, ihr erfundener Ölmillionär käme. In Wahrheit wird sie in eine Nervenheilanstalt eingeliefert.

Werkgeschichte

Tennessee Williams hatte bereits mit „Die Glasmenagerie“ von sich reden gemacht, als er „Endstation Sehnsucht" in Angriff nahm. Das Stück sollte ihm den begehrten Pulitzer-Preis ebenso einbringen wie den New York Drama Critics´ Circle Award für das „Best Play“. Zuerst hatte er als Titel noch „The Moth“ (also „Die Motte“) ebenso überlegt wie „Blanche´´s Chair in the Moon“. Auch „The Poker Night“ war eine Zeit lang sein Favorit. Erst kurz vor der Uraufführung bekam das Stück den heute gängigen Titel, der auf Englisch „A Streetcar named Desire“ lautet.

Aufführungsgeschichte

Das Stück wurde am 3. Dezember 1947 am Ethel Barrymore Theatre in New York uraufgeführt und hatte dort bereits im ersten Durchgang eine lange Laufzeit von rund zwei Jahren. Damals spielte Jessica Tandy Blanche, Marlon Brando, damals noch unbekannt, war als Stanley bereits am Broadway zu sehen. Die deutschsprachige Erstaufführung fand am 10. November 1949 in Zürich statt.

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Prominente Interpreten

1951 verfilmte Elia Kazan, der bereits bei der Broadway-Uraufführung Regie geführt hatte, das Stück mit Marlon Brando in der männlichen Hauptrolle. Vivien Leigh, damals schon bekannt und preisgekrönt durch „Vom Winde verweht“, spielte Blanche DuBois, sie erhielt den Oscar als beste Hauptdarstellerin. Kim Hunter war als Stella zu sehen, sie bekam den Oscar und den Golden Globe als beste Nebendarstellerin. Der Film machte das Stück und Tennessee Williams weltberühmt.

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