Dämonen von Fjodor Dostojewskij
Dostojewskijs Roman „Dämonen“ ist ab 25. November in einer Inszenierung von Johan Simons auf der Bühne des Burgtheaters zu sehen. Wir haben den Inhalt für Sie zusammengefasst.
Inhalt
Im vorrevolutionären Russland des späten 19. Jahrhunderts prallen unterschiedliche Versionen dessen, wie es weitergehen kann, aufeinander. Private Verstrickungen und politische Ideologien vermischen sich. Der Sohn der vermögenden Witwe Warwara Petrowna Stawrogina, Nikolaj, kehrt nach Jahren der Abwesenheit nach Hause zurück. Er hat heimlich geheiratet, dabei will ihn seine Mutter vermählen. Im Haus lebt auch der Jugendfreund der Warwara, der Schöngeist Stepan, dem sie ihre Ziehtochter anträgt, um sie für Nikolaj nicht erreichbar zu machen. Außerdem taucht Stepans Sohn nun auf und intrigiert nach allen Seiten. Er behauptet außerdem, zu einer revolutionären Zelle zu gehören, die die Weltrevolution vorbereite. Er nutzt Spannungen zwischen den Personen für seine eigenen Ziele. Nikolaj hat nun doch - wie von seiner Mutter befürchtet - das jungen Mädchen verführt, das mit ihm in die Schweiz gehen möchte. Doch er zieht wegen seiner Schuldgefühle und der ihn verfolgenden „Bösen Geister“ einen anderen Schluss.
Hausmanns neue Hausaufgaben
Seit dieser Spielzeit gehört Ernest Allan Hausmann zum Ensemble des Burgtheaters. In seiner Jugend rettete Breakdance den gebürtigen Hamburger aus der Langeweile. Heute dreht sich bei ihm alles ums Theater. Weiterlesen...
Werkgeschichte
Fjodor Dostojewskij veröffentlichte seinen eigentlich aus zwei Werken zusammengefassten Roman, dessen Titel man auch mit „Böse Geister“, „Die Teufel“ oder „Die Besessenen“ übersetzt, Anfang der 1870er Jahre. Er beschreibt darin auf rund 800 Seiten eine Zeit des politischen Umbruchs, in der die Hoffnung auf Veränderung vorbestimmend ist. Jeweils ein Protagonist steht für Nihilismus, Sozialismus, Liberalismus und Konservatismus. Der Titel bezieht sich auf böse Geister der russischen Volksmythologie, die von den Lebenden Besitz ergreifen.
Aufführungsgeschichte und berühmte Namen
Mehrfach wurde der Roman für das Theater adaptiert. 1959 wurde Albert Camus´ Bearbeitung des Romans für die Bühne in Paris uraufgeführt. Auf Basis dieser gab es 1999 eine Dramatisierung in der Regie von Frank Castorf in Berlin, die man auch bei den Wiener Festwochen zeigte.
2010 führte Peter Stein bei einer 9-stündigen Fassung bei den Wiener Festwochen Regie. Für das Burgtheater hat nun Dramaturg Sebastian Huber den Roman in der Übersetzung von Swetlana Geier für die Bühne arrangiert. In der Regie von Johan Simons spielen Maria Happel, Nicholas Ofczarek, Oliver Nägele, Jan Bülow und Birgit Minichmayr.