Die Geschichte der „Hosenrolle“

War der Beruf des Schauspielers bis ins 17. Jahrhundert durchgehend vom männlichen Geschlecht dominiert, änderte sich das in England ab 1660 – ab dann standen in Shakespeares Stücken die ersten Frauen auf der Bühne.

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Die Bezeichnung „Hosenrolle“ bezeichnet somit Frauen, die in Hosen schlüpfen ­­– und einen Mann verkörpern.

Dabei wurde keine Figur öfter von einer Frau verkörpert wie die Titelfigur „Hamlet“. Diese wurde besonders in der Zeit des Romantizismus im 19. Jahrhundert als feinsinnig und gefühlsbetont interpretiert – und dazu brauchte es natürlich jemanden mit einer „weiblichen Seele“.

In Zeiten des Naturalismus und fand die „Hosenrolle“ jedoch keinen Anklang mehr und man kritisierte in Wien den von Adele Sandrock verkörperten „Hamlet“.

Auch im faschistisch geprägten Spanien in den 1960ern reagierte man mit Empörung auf Nuria Espert, die als erste Spanierin als Prinz von Dänemark auf der Bühne stand.

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Und heute?

Der Co-Direktor der Schauspielsparte am Theater Basel Antú Romero Nunes brachte 2017 mit „Caligula“ (Berliner Ensemble) bereits Constanze Becker in der Titelrolle auf die Bühne.

Aktuell wird im Berliner Ensemble „Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni geprobt; auch hier besetzt er das Stück durchgehend mit Schauspielerinnen, die derbe Herrenwitze reißen.

Auch die Titelfigur im Stück  „Peer Gynt“, das im März 2024 im Burgtheater auf die Bühne kommt, wird die Hauptrolle von einer Schauspielerin (Mavie Hörbiger) verkörpert.

Hier zu den Spielterminen von Peer Gynt!