Sandra Cervik über Theater und TV
Sandra Cervik, Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt, hat uns erklärt, warum Schauspieler*innen ihre eigenen Filme nicht ansehen können.
Sie sind in vielen Stücken – meist in Hauptrollen – zu sehen. Was bedeutet Ihnen der Begriff Karriere?
Ein erfülltes Berufsleben als Schauspielerin mit keinen längeren Phasen der Arbeitslosigkeit zu haben ist schon eine Karriere. Einfach durchzuhalten, das ist Karriere.
Ärgert es Sie, dass man mit TV-Rollen meistens mehr Aufmerksamkeit lukriert als am Theater?
Nein, das habe ich mir längst abgewöhnt. Natürlich ist es oft ungerecht, aber es ist eben so. Film kann einem das Publikum und das Live-Erlebnis aber nie ersetzen.
Warum können sich so viele Schauspieler selbst in Filmen nicht anschauen?
Weil man ein anderes Bild von sich im Kopf hat. Man kann sich selbst auch nicht objektiv sehen – wie sollte das gehen? Da müsste man ja etwas in sich abdrehen können.
Zur Person: Sandra Cervik
gehört dem Josefstadt-Ensemble seit 1999 an und war in den vergangenen 25 Jahren in renommierten Produktionen – von „Maria Stuart“ bis „Medea“, von „Anatol“ bis „Reigen“, von „Speed“ bis „All about Eve“ – präsent. Sie spielte Ritter in „Ritter, Dene, Voss“, Stevie in „Die Ziege oder Wer ist Sylvia?“ und die Gerichtsrätin Walter in Kleists „Der zerbrochne Krug“. 2024 führte die auch aus Film und Fernsehen bekannte Kammerschauspielerin Regie bei Yasmina Rezas Stück „James Brown trug Lockenwickler“ in den Kammerspielen.
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