Moskitos von Lucy Kirkwood
2021 feierte „Moskitos“ unter großem Jubel Premiere am Akademietheater Wien. Lucy Kirkwood ist erneut ein großer Wurf gelungen. Warum die Moskitos eine Metapher sind und worum es im Stück geht, erfahren Sie hier zusammengefasst.
Inhalt
Im Zentrum des Familiendramas stehen die ungleichen Schwestern Alice und Jenny. Während Alice als Wissenschaftlerin am CERN in Genf arbeitet, tritt Jenny als bildungsferne Angestellte eines Callcenters auf. Ihre Mutter, Karen, trauert um ihre Vergangenheit als Wissenschaftlerin und ihre Erfolge, für die ihr Mann die Lorbeeren eingeheimst hat. Nun kämpft sie mit zunehmender Demenz. Alices Sohn setzt derweil seine Schule anhand von Hackerangriffen außer Kraft. Jenny, die nach Jahren des Versuchens endlich eine Tochter bekommt, sitzt einer Falschmeldung auf und verzichtet bei ihrem Kind auf eine wichtige Impfung, was dieses nicht überlebt.
Am Vorabend eines wegweisenden Experiments von Alice mit einem Teilchenbeschleuniger treffen die drei Frauen aufeinander und es kommt zum Familienchaos und zur Debatte über das, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Werkgeschichte
Kirkwood vereint in ihrem Drama Familiengeschichte, Wissenschaftskrimi und den Blick auf das "große Ganze". Aber auch aktuelle Themen und Fragen der Gesellschaft werden dort scheinbar beiläufig behandelt.
Die titelgebenden Moskitos werden im Stück mehrmals erwähnt, um auf etwas Kleines hinzuweisen, was dennoch großen Schaden anrichten kann.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung des Stücks fand 2017 im Londoner National Theatre statt, Regie führte Rufus Norris. 2018 folgte dann die deutsche Erstaufführung in Kassel unter Thomas Bockelmann.
Im Oktober 2021 feierte Kirkwoods Tragikomödie im Akademietheater Wien Premiere und ist auch weiterhin dort zu sehen, in den Hauptrollen Sabine Haupt, Mavie Hörbiger und Barbara Petritsch.
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