Inhalt

In Luthers Weinkeller fängt Lindorf einen Brief ab, in dem die von allen - und vor allem auch von ihm - verehrte Stella dem Dichter Hoffmann den Schlüssel zu ihrem Schlafzimmer zukommen lassen wollte. Lindorf will den Rivalen verdrängen. Die Muse möchte den Dichter wiederum mehr für die Kunst gewinnen. Die trinkenden Studenten fordern Hoffmann auf, die Legende vom Klein-Zack vorzutragen. Mittendrin schweift er in Gedanken an Stella ab. Sie erinnert ihn an drei Frauen, die er einst liebte - und in deren Geschichten die Zuseher nun nacheinander eintauchen.

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Einmal verliebt sich Hoffmann in Olympia, die aber nur eine von Spalanzani geschaffene Puppe ist. Von Coppelius, der die Augen dazugab, bekommt Hoffmann eine Brille, die ihn glauben lässt, vor einer echten Frau zu stehen. Er macht Olympia, die in zahlreichen Koloraturen singt, eine Liebeserklärung. Nachdem er wild mit ihr getanzt hat, fällt er erschöpft aufs Sofa, die Brille zerbricht. Coppelius hat das Geld für die Augen nicht erhalten, weshalb er die Puppe zerstört. Hoffmann bemerkt seinen Irrtum.

In Venedig verehrt er die Kurtisane Giulietta, doch wer sie will, muss seine Seele opfern. Er kämpft um den Schlüssel zu ihren Gemächern, sie aber fährt in der Gondel mit einem anderen vorbei.

Nun gehört Hoffmanns Zuneigung Antonia, der Tochter Crespels, dessen Frau an Schwindsucht starb. Auch Antonia ist daran erkrankt, weshalb er ihr das Singen verbietet. Doktor Mirakel gibt vor, sie heilen zu wollen. Doch in Wahrheit bringt er sie zum Singen, auch indem er den Geist ihrer Mutter beschwört, die die Tochter ebenso dazu animiert. Antonia bricht sterbend zusammen.

Als Hoffmann, nun wieder in Luthers Keller, erschöpft zusammensinkt, kommt Lindorf mit Stella. Diese wendet sich von dem betrunkenen Hoffmann ab.

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Werkgeschichte

Jules Barbier arbeitete das Theaterstück „Les Contes d´Hoffmann", das er gemeinsam mit Michel Carré verfasst hatte, zu einem Opernlibretto um. Beide basieren auf verschiedenen Werken von E. T. A. Hoffmann: „Der Sandmann" aus den „Nachtstücken" (Olympia-Akt), „Die Geschichte vom verlornen Spiegelbilde" aus „Phantasiestück in Callots Manier" (Giulietta-Akt) und „Rat Crespel" aus „Serapionsbrüder" (Antonia-Akt). Die Rahmenhandlung war frei erfunden. Jacques Offenbach schuf die Komposition.

Aufführungsgeschichte

Vorerst scheiterten Offenbachs Verhandlungen mit der Wiener Hofoper und der Opera Comique in Paris, als er seine „Contes d´Hoffmann" zur Aufführung anbot. Doch als er Teile der Oper im Mai 1879 in einem Hauskonzert mit großem Erfolg aufführte, schwenkte die Pariser Opera Comique um. Wegen technischer Schwierigkeiten wurde die Uraufführung jedoch verschoben, weshalb Offenbach, der am 5. Oktober 1880 in Paris starb, nicht mehr miterlebte, dass sie am 10. Februar 1881 uraufgeführt wurde - vorerst noch ohne den Giulietta-Akt. In Wien ging die Hofoper bei der Erstaufführung in Flammen auf, wobei zahlreiche Zuseher starben. Aus Aberglauben wurde die „Unglücksoper" längere Zeit nicht angesetzt.

Prominente Interpret*innen

Michael Powell und Emeric Pressburger verfilmten die Oper 1951. Ihr Opernfilm brachte mehrere Oscar-Nominierungen ein. Moira Shearer ist darin als Stella und Olympia besetzt, Ludmilla Tcherina als Giulietta, Robert Rounseville als Hoffmann.

Teils werden die vier Geliebten von Hoffmann von einer Darstellerin gesungen, zuletzt an der Wiener Staatsoper etwa von Olga Peretyatko in der Inszenierung von Andrei Serban.

Zu den Spielterminen von „Les Contes d'Hoffmann" bei den Salzburger Festspielen!