La clemenza di Tito von Wolfgang Amadeus Mozart
Mozarts 1791 uraufgeführte Oper handelt von einem Herrscher, der seiner Maxime der Güte und Gnade auf unerschütterliche Weise treu bleibt. Wir haben die Opera seria zusammengefasst.
Inhalt
Die Handlung der Oper trägt sich im Jahr 79 in Rom zu. Vitellia, die Tochter des ehemaligen Kaisers Vitellius, ärgert sich, weil Tito keine Absichten zeigt, sie zur Frau zu nehmen. Sie beauftragt ihren Verehrer Sesto damit, den Kaiser, mit dem er jedoch befreundet ist, zu stürzen. Als Gegenleistung verspricht sie, ihn zu heiraten. Als sie erfährt, dass Tito Berenice nun doch nicht zur Frau nehmen möchte, schöpft sie erneut Hoffnung. In der Zwischenzeit bittet Annio, ein Freund von Sextus, ebenjenen um die Hand seiner Schwester Servilia, die ihm dieser zusagt. Allerdings möchte auch der Kaiser Servilia heiraten, diese jedoch nur Annio ihre Liebe schenken. Als sie dies Tito mitteilt, verzichtet er auf ihre Hand. Natürlich bekommt auch Vitellia Wind von der Sache und drängt Sesto erneut zur Tat. Er lässt sich dazu überreden, einen Aufstand im Kapitol anzuzetteln. Kurz nach seinem Aufbruch, erfährt Vitellia, dass der Kaiser sie heiraten möchte, doch der Aufstand ist bereits in vollem Gange.
Sesto kehrt in der Überzeugung zurück, Tito getötet zu haben, doch Annio weiß bereits, dass der Kaiser bei dem Anschlag unversehrt geblieben ist. Sesto steht zu seiner Tat, wird verhaftet und soll mit dem Tode bestraft werden. Tito, der in Sesto stets einen Freund sah, entschließt sich jedoch dazu, das Todesurteil aufzuheben. Vitellia wirft sich dem Kaiser zu Füßen und packt die ganze Wahrheit aus. Obwohl sich Tito von allen verraten fühlt, möchte er der Rache nicht das letzte Wort lassen und schenkt den Attentätern Leben und Freiheit.
Entstehungsgeschichte
Mozart komponierte seine Oper „La clemenza di Tito“ anlässlich der Krönung Kaiser Leopolds II. zum König von Böhmen am 6. September 1791 in Prag. Das Libretto stammt vom italienischen Dichter Caterino Mazzolà. Als Textvorlage entschied man sich nun für Pietro Metastasios Libretto La clemenza di Tito, dessen erste Vertonung bereits 1734 in Wien gespielt worden war. Mazzolà unterzog den 50 Jahre alten Text jedoch einer Vielzahl an Veränderungen, unter anderem wurde der zweite der ursprünglich drei Akte fast vollständig entfernt.
Einer weit verbreiteten Legende zufolge komponierte Mozart die Oper in nur 18 Tagen, allerdings dürften es in Wahrheit um die 50 Tage gewesen sein. Die Uraufführung am 6. September 1791 im Gräflich Nostitzschen Nationaltheater leitete Mozart selbst. Allerdings dürfte die Produktion anfangs nur mäßig erfolgreich gelaufen sein. Mit der Zeit entwickelte sich die Oper jedoch zu einer der erfolgreichsten Mozart-Opern, bevor sie ab 1820 wieder in Vergessenheit geriet. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie nach und nach wiederentdeckt.
Mehrmals wurde die Oper schon bei den Salzburger Festspielen gezeigt, unter anderem bei den Pfingstfestspielen 2021 – mit Cecilia Bartoli als Sesto oder 2003 in der Regie von Martin Kušej (mit Jonas Kaufmann als Tito und Elīna Garanča als Annio).
Ab 4. September ist die Oper in der Inszenierung von Jürgen Flimm in der Wiener Staatsoper zu sehen.