Fünf Produktionen der Wiener Staatsoper werden trotz geschlossener Kulturhäuser im Dezember live gespielt und im ORF übertragen: „Tosca“, „Werther“, „Der Rosenkavalier“, „Mahler, live“ und „Das verratene Meer“. Bogdan Roščić, Direktor der Wiener Staatsoper und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz präsentierten am Freitag ihre gemeinsamen Pläne. „Wir wissen nicht, wie es nach dem 6. Dezember weitergeht. Wir haben alle eine gewisse Vermutung. Aber sollten wir spielen können, werden wir spielen“, versicherte der Staatsopern-Chef. Die Produktionen werden in jedem Fall vom ORF live gezeigt.

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Fünf vielversprechende Produktionen

Fünf neue Produktionen aus der Wiener Staatsoper stehen auf dem Programm: Anna Netrebko wird ihr Rollendebüt als Tosca geben, der gefeierte polnische Opernsänger Piotr Beczała als Werther. Auch die erste Choreographie Martin Schläpfers - in seiner Funktion als Chef des Wiener Staatsballetts - steht auf dem Programm: Die Uraufführung von 4.

Ein besonderes Highlight ist ein Meisterwerks aus dem 20. Jahrhundert - nämlich die Henze-Oper "Das Verratene Meer". Es ist der erster Teil einer auf fünf Jahre angelegter Serie von Werken der klassischen Moderne und zugleich die erste Neuproduktion der Direktion Roščić.

Die fünfte Produktion ist eine musikalische Neueinstudierung des Rosenkavaliers durch Musikdirektor Philippe Jordan. "Wir werden durch diese Kooperation fünf Abende im Haus spielen. Jeweils eine komplette Vorstellung, nur ohne Publikum", sagte Roščić.

Roščić: "Verpflichtung dem Publikum gegenüber"

„Die Wiener Staatsoper hat bis 2. November als einziges Opernhaus der Welt allabendlich volles Programm vor mehr als 1.000 Menschen gespielt und schon drei der zehn Premieren dieser Saison gefeiert", zog Roščić eine Bilanz der vergangenen Monate. 95 Prozent Auslastung sei damit erreicht worden. Seit drei Wochen sind jedoch alle Kulturhäuser geschlossen - und damit auch die Staatsoper. Oberstes Ziel sei zwar die Wiedereröffnung für das Publikum. „Aber sollte der Lockdown nach dem 6.12. verlängert werden, ist es für uns keine Option, die Staatsoper einfach weiter geschlossen zu halten", ergänzte der Staatsoperndirektor.

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Denn es gebe auch eine Verpflichtung dem Publikum gegenüber. Daher sei der Plan entstanden, gemeinsam mit dem ORF die kommenden Premieren kostenlos und ohne begrenzte Kapazität eines Zuschauerraums einem möglichst breiten Publikum im Radio und Fernsehen anzubieten.

Im Corona-Stillstand die Kultur nach Hause bringen

Der Probenbetrieb der Wiener Staatsoper ist im November kontinuierlich weiter gegangen. Selbst wenn ab der zweiten Dezemberwoche wieder möglich wäre, Kunst und Kultur live zu erleben, werde der Plan mit dem ORF verwirklicht. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz betonte, dass ihm wichtig sei, auch im Corona-Stillstand die Kultur nach Hause zu den Menschen und die Menschen zur Kultur zu bringen.

Die fünf Produktionen im Überblick

Mahler, live
Franz Liszt / Gustav Mahler 
4. Dezember 2020 → 20.30 Uhr: Live-Zeitversetzter Stream auf ARTE CONCERT
8. Dezember 2020 → 9.05 Uhr: »4« auf ORF 2

Tosca
Giacomo Puccini
13. Dezember 2020 → 19.00 Uhr: Liveausstrahlung auf RADIO Ö1
13. Dezember 2020 → 20.15 Uhr: live-zeitversetzte AUSSTRAHLUNG AUF ORF III

Das verratene Meer
Hans Werner Henze
Premiere & Erstaufführung an der Wiener Staatsoper
14. Dezember 2020 → 19.00 Uhr: LIVESTREAM auf play.wiener-staatsoper.at
15. Dezember 2020 → 19.30 Uhr: AUSSTRAHLUNG auf Ö1

Der Rosenkavalier
Richard Strauss
Musikalische Neueinstudierung durch Philippe Jordan
27. Dezember 2020 → 20.15 Uhr: AUSSTRAHLUNG AUF ORF III

Werther
Jules Massenet
10. Jänner 2021 → 20.15 Uhr: AUSSTRAHLUNG AUF ORF III

Weitere Informationen auf der Homepage der Wiener Staatsoper

Weiterlesen:

Das verratene Meer

Mahler, live