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Inhalt

Martin ist ein erfolgreicher Architekt, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere steht. Er hat den renommierten Pritzer-Preis gewonnen und einen millionenschweren Bauauftrag zugesprochen bekommen. Seine Ehe mit seiner Jugendliebe Stevie ist mustergültig. Dass der Sohn Billy homosexuell ist, ist für niemanden ein Thema, schließlich ist man tolerant. In einem TV-Interview, das sein Freund Ross mit ihm führt, wirkt Martin aber abwesend. Schließlich vertraut Martin Ross, als die Kameras aus sind, an, eine Affäre zu haben. Die neue Liebe heißt Sylvia.

Gefährliche Liebschaft: „Die Ziege oder Wer ist Sylvia?“

Die Ausstattung hat viel zu tun nach diesem Abend. Denn es geht einiges zu Bruch. Afrikanische Masken ebenso wie Teller, Tassen und sogar das Bildnis der Mutter. Seiten werden aus Büchern gerissen, Eiscreme an Wänden verschmiert, blutige Schleifspuren verunreinigen das Blütenweiß des Architektenheims. Doch dazu später. Weiterlesen...

Ein Foto enthüllt Überraschendes: Das Objekt von Martins Begierde ist eine Ziege. Ross ist irritiert, er kann kein Verständnis aufbringen. Zudem erzählt er auch noch Stevie davon, dass die Leidenschaft ihres Mannes einer Ziege gehört - durchaus auch sexuell gemeint. Die Vorzeigeehe gerät aus den Fugen. Fassungslosigkeit und Abscheu herrschen vor. Für Stevie bricht eine Welt zusammen, während Martin seine beiden Lieben durchaus für vereinbar hält. Mit Erkenntnissen aus der Selbsthilfegruppe für Sodomiten kommt er aber weder bei Stevie noch bei seinem Sohn weiter, der sich schließlich sogar mit seinem Vater prügelt. Ein tragisches und zugleich komisches Stück über gesellschaftliche Tabus.

Werkgeschichte

Edward Albee, auch Autor von "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" gewann 2002 für "Die Ziege oder Wer ist Sylvia?" den New York Drama Critics Circle Award und den Tony Award für das beste Stück des Jahres. Auch eine Nominierung für den Pulitzer-Preis gab es. 2004 bekam er außerdem den Nestroy-Autorenpreis.

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Aufführungsgeschichte

„Die Ziege oder Wer ist Sylvia?“ wurde am 10. März 2002 im Golden Theatre in New York uraufgeführt. Die deutschsprachige Erstaufführung fand unter der Regie von Andrea Breth am Burgtheater am 10. Jänner 2004 statt, kurz danach wurde es auch am Berliner Renaissance-Theater gezeigt. An den West End kam das Stück am 15. April 2004.

Prominente Interpreten

Während in New York Bill Pullman und Mercedes Ruehl die Hauptrollen spielten, waren es in London Johathan Pryce und Kate Fahy, Regie führte Anthony Page. In Wien spielten Peter Simonischek und Corinna Kirchhoff die Hauptrollen, in Berlin Christian Berkel und Andrea Sawatzki. Die deutsche Übersetzung besorgten Alissa und Martin Walser.

Zu den Spielterminen von „Die Ziege oder Wer ist Sylvia?“ in den Kammerspielen der Josefstadt!