Inhalt

In Athen bereitet man die Hochzeit des Herzogs Theseus vor. Da kommt der verzweifelte Egeus zu ihm. Seine Tochter wolle den für sie bestimmten Demetrius nicht mehr heiraten, sondern habe sich in Lysander verliebt. Der Herzog solle sie zur Vernunft bringen. Doch lieber fliehen Hermia und Lysander. Ihre Verfolger sind Demetrius, der Hermia zurückerobern möchte, und Helena, die Demetrius verehrt. In der Mittsommernacht legen sich alle vier zum Schlafen im Wald nieder, wo aber Elfen und Kobolde ihr Unwesen treiben. Dort sieht sie Puck, der Diener des Elfenkönigs Oberon. Oberon hat Streit mit der Elfenkönigin Titania, weshalb er sie an der Nase herum führen will.

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Puck besorgt eine Zauberblume, die jede und jeden verliebt in jene Person macht, die er oder sie beim Aufwachen sieht. Oberon will Helena helfen und gibt Puck passende Anweisungen, doch dieser verwechselt Lysander mit Demetrius und prompt ist nun ersterer auf einmal in Helena vernarrt. Als Puck abermals tätig wird, verehrt auch Demetrius Helena - und Hermia bleibt verzweifelt zurück. Einstweilen haben Handwerker sich im Wald getroffen, um für ein Theaterstück zu proben, unter ihnen Zettel, der einfältige Weber, der am liebsten alle Rollen im Stück spielen möchte. Ausgerechnet in ihn - noch dazu mit Eselskopf - muss sich Titania verlieben, als sie aus ihrem Schlaf erwacht. Bis der Morgen graut, sich so mancher nicht mehr an alles erinnern kann und mehrere Hochzeiten und Versöhnungen stattfinden, braucht es noch ein wenig Zauberkraft.

Sommernachtstraum Shakespeare
Zauberhaft oder zerstörerisch? In Kooperation mit Scientists4Future, einer Vereinigung von Forschenden, die sich u. a. der Klimakrise widmen, wird am 29. Mai, nach der Vorstellung von „Ein Sommernachtstraum“, im Burgtheater genau darüber diskutiert.

Foto: Matthias Horn

Werkgeschichte

William Shakespeare verknüpfte in seiner Komödie verschiedene Stoffe aus Literatur und Volkstradition. Auch der Aberglaube, dass in der Mittsommernacht Menschen den Geistern besonders nahe sind, spielte dabei mit. Damals bekannte Sagengestalten wie Puck fanden Eingang in das Stück. Das genaue Entstehungsdatum ist - wie bei vielen Werken des Dichters - unbekannt. Man nimmt an, dass das Stück in den Jahren 1595/96 entstanden ist. Möglicherweise schrieb Shakespeare es für eine Fürstenhochzeit. Erstmals erwähnt wurde es 1598, erstmals gedruckt 1600. Das Stück wurde über die Jahrhunderte in unzähligen Varianten auf die Bühne gebracht.

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Aufführungsgeschichte

Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde "Ein Sommernachtstraum" zu Shakespeares Lebzeiten mehrfach aufgeführt. Seither war die Komödie in allen Jahrhunderten beliebt und auf den Bühnen zu sehen. Teils wurde "Ein Sommernachtstraum" im 16. und 17. Jahrhundert zwar gekürzt. Aber ab dem 19. Jahrhundert wandte man sich wieder dem Original zu. Und schon bald wurde es auch in andere Genres übertragen. Den Anfang machte "The Fairy -Queen" von Henry Purcell, eine Oper, die 1692 uraufgeführt wurde. Während Felix Mendelssohn-Bartholdy 1826 bis 1843 eine Bühnenmusik zu Shakespeares Komödie komponierte, die auch den berühmten Hochzeitsmarsch beinhaltet, und Carl Maria von Weber sich für "Oberon" inspirieren ließ, brachte Benjamin Britten Opern namens "Ein Sommernachtstraum" heraus. Auch eine Musicalversion gibt es.

Prominente Namen

Der berühmte Regisseur Max Reinhardt fertigte nach seiner Emigration in die USA eine Verfilmung an. Es war seine einzige Regiearbeit in Hollywood. Mickey Rooney und Olivia de Havilland spielten mit. Der Film erhielt zwei Oscars. 1968 gab es eine weitere Version von Peter Hall mit Judi Dench und Helen Mirren. Letztlich ist auch Woody Allens "A Midsummer Night´ s Sex Comedy" von 1982 in Anlehnung an Shakespeare entstanden.

1999 waren in einer Verfilmung von Michael Hoffman Michelle Pfeiffer als Titania, Kevin Kline als Handwerker Zettel, Rupert Everett als Oberon, Calista Flockhart (bekannt aus "Ally McBeal") als Helena und Sophie Marceau als Hippolyta dabei. Den Puck spielte Stanley Tucci.

Hier zu den Spielterminen von Sommernachtstraum bei der Ruhrtriennale!