Inhalt

Der Gutsbesitzer Rappelkopf fühlt sich von der Welt verraten und zieht mit seiner Familie und Dienerschaft auf ein abgeschiedenes Landgut in den Alpen. Als Misanthrop wehrt er sich gegen alles Schöne – auch dagegen, dass seine Tochter Malchen einen Mann namens August heiratet. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, jede neu erblühende Liebe zu verhindern. Astragalus, der Alpenkönig, verspricht Malchen und August, ihnen zu helfen und für eine baldige Hochzeit zu sorgen. Indes verdächtigt Rappelkopf den Diener Habakuk ihn im Auftrag seiner Frau Sophie ermorden zu wollen. Er zerschlägt seine Möbel und läuft wütend in den Wald hinaus. Überhaupt sorgt er für allerlei Unruhe und Unfrieden.

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Astragalus tröstet die verzweifelten Angehörigen und die Bediensteten und verspricht, nun rasch für die Bekehrung des Menschenfeindes zu sorgen. Er hält Rappelkopf buchstäblich den Spiegel vor und konfrontiert ihn mit seinem wahren Ich, indem er sich selbst in Rappelkopf verwandelt und diesen in seinen Schwager Silberkern. Am Ende verspricht Rappelkopf, sich zu ändern. Er sagt: „Kinder, ich bin ein pensionierter Menschenfeind, bleibt bei mir, und ich werde meine Tage ruhig im Tempel der Erkenntnis verleben.“

Entstehungsgeschichte

Das Stück entstand im Frühling 1828, größtenteils in der freien Natur, für die sich Raimund so sehr begeistern konnte. Schon Zeitgenossen nahmen an, dass der Dichter mit der Doppelperson Rappelkopf/Astragalus ein Selbstbildnis schuf. Er nannte sein Werk ein „Original-Zauberspiel“, um darauf hinzuweisen, dass es keine literarische Vorlage gab, sondern er die Fabel selbst erdacht hat. Die Uraufführung fand am 17. Oktober 1828 als Benefizveranstaltung für den Dichter im Theater in der Leopoldstadt statt, Raimund selbst spielte den Rappelkopf. „Hätte Raimund drei Stücke geschrieben von dem Wert des Alpenkönigs, sein Name würde nie vergessen werden in der Geschichte der deutschen Poesie“, schrieb Franz Grillparzer über seinen Kollegen.

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