Correctiv-Recherche auf der Bühne und im Stream
Volkstheater-Intendant Kay Voges bringt die viel diskutierte CORRECTIV-Recherche zum rechtsextremen Geheimtreffen in einer szenischen Lesung auf die Bühne des Berliner Ensembles. Wer nicht in Berlin ist oder keine Karten mehr bekommen hat: Es gibt einen Stream.
Am 10. Jänner veröffentlichten die Investigativjournalist*innen von CORRECTIV eine Recherche rund um das geheime Treffen im November, bei dem AfD-Politiker*innen, Neonazis und finanzstarke Unternehmer*innen nichts Geringeres als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland planten. CORRECTIV war ebenfalls im Hotel und hat das Treffen dokumentiert. Der Bericht der investigativen, spendenbasierten Rechercheplattform kann hier nachgelesen werden.
„Wir erfuhren von Einladungsschreiben, die kursierten. Es handelte sich um Schreiben auf Papier und es stand ganz klar drauf, worum es gehen sollte – nämlich um ein vertrauliches Treffen, um einen Masterplan des Rechtsradikalen Martin Sellner zu besprechen. Eingeladen hatte ein bekannter Vertreter der rechtsradikalen Szene in Deutschland“, beschreibt CORRECTIV-Chefredakteur Justus von Daniels den Ausgangspunkt der Recherche in einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“.
Theater trifft Journalismus
In einer Koproduktion des Volkstheaters mit dem Berliner Ensemble bringt Kay Voges die Recherche in einer szenischen Lesung auf die Bühne. Es spielen: Andreas Beck, Constanze Becker, Max Gindorff, Oliver Kraushaar und Veit Schubert. Die Verschränkung von Investigativjournalismus und Theater wird auf der großen Bühne des Berliner Theaters zu sehen sein. „Mir war es wichtig, dass diese Recherche möglichst nahe am Berliner Reichstag präsentiert wird, da, wo diese Partei im Bundestag sitzt“, begründet der Volkstheater-Intendant seine Entscheidung, die Lesung in Berlin zu zeigen, in einem Interview mit Ö1.
Der Abend wird auch als kostenloser Livestream auf www.berliner-ensemble.de und www.volkstheater.at angeboten. Bei der Lesung sollen zudem neue Details zu dem Treffen veröffentlicht werden.
Darüber hinaus findet in der Roten Bar des Volkstheaters am 17. Jänner ab 20:30 Uhr eine Veranstaltung gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl und dem Rechtsextremismus-Experten Bernhard Weidinger (DÖW) statt.