Leider ging es sich auch in diesem Jahr nicht aus: Der 22. NESTROY-Preis fand wieder ohne Publikum statt. Der Wiener Bühnenverein, die Stadt Wien und ORFIII entschlossen sich aufgrund der aktuellen Corona-Situation dazu, die Gala als reine TV-Sendung abzuhalten. Die Gewinner*innen des Abends freuten sich dennoch über den wichtigsten Theaterpreis von Österreich: Dazu zählten Verena Altenberger, Michael Maertens, Paula Nocker und Mehmet Ateşçi. Über das Lebenswerk konnte sich Elfriede Jelinek freuen.

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Nur wenige Gäste vor Ort

ZIB-Moderatorin Nadja Bernhard und ORF III-Moderator Peter Fässlacher führten durch den Abend im Theater an der Wien und verkündeten die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger, die selbst nicht vor Ort waren. Als Gäste in der Sendung waren Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, Präsident des Wiener Bühnenvereins und Geschäftsführer der VBW Franz Patay, Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger, Schauspielerin Maria Happel, Schauspielhaus Zürich-Intendant Nicolas Stemann und Ex-Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann.

Die Showacts, begleitet von Musiker*innen des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien unter der Leitung von Carsten Paap, bestritten Florian Teichtmeister und Constanze Passin. Claudius von Stolzmann sang „Denn wovon lebt der Mensch" aus der Dreigroschenoper. Julian Sigl erfreute mit dem „Kometenlied" von Nestroy und einer eigens getexteten Strophe von NESTROY-Buchautor Gerald Fleischhacker. Und Ruth Brauer-Kvam trug ein Lied ihres im Jänner verstorbenen Vaters Arik Brauer vor: "Gemma, Gemma". Regie führte André Turnheim.

Alle Gewinner*innen des NESTROY-Preis

Beste Schauspielerin: Lina Beckmann als Richard in „Richard the Kid & the King” nach William Shakespeare. Mit Texten von Tom Lanoye und Luk Perceval, Koproduktion Salzburger Festspiele und Deutsches Schauspielhaus Hamburg.

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Bester Schauspieler: Michael Maertens als Karel Kopfrkingl in „Der Leichenverbrenner“ von Franzobel nach Ladislav Fuks und als Adam in „Automatenbüfett“ von Anna Gmeyner, Akademietheater

Beste Darstellung einer Nebenrolle: Mehmet Ateşçi als Miss Prism in „Bunbury“ von Oscar Wilde, Akademietheater

Beste Regie: Barbara Frey für „Automatenbüfett“ von Anna Gmeyner, Akademietheater

Bester Nachwuchs weiblich: Paula Nocker als Lucy in „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht / Kurt Weill, Kammerspiele der
Josefstadt

Bester Nachwuchs männlich: Gregor Schulz als Franz von Moor in „Die Räuber“ von Friedrich Schiller, Salzburger Landestheater

Beste Ausstattung: Bühne: Nina von Mechow für Bühne „Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer“ von René Pollesch. Uraufführung, Koproduktion Wiener Festwochen und Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin.

Corona-Spezialpreis: „Krasnojarsk: Eine Endzeitreise in 360°“ von Johan Harstad, virtuelle Vorstellung mittels VR-Brille, Inszenierung Tom Feichtinger, deutschsprachige Erstaufführung, Schauspielhaus Graz

Beste Off-Produktion: „Precarious Moves” von Michael Turinsky, Uraufführung, Koproduktion mit Tanzquartier Wien und HAU Hebbel am Ufer Berlin

Die beste Bundesländer-Aufführung: „dritte republik (eine vermessung)“ von Thomas Köck, Inszenierung Anita Vulesica, Österreichische Erstaufführung, Schauspielhaus Graz

Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum: „Einfach das Ende der Welt“ nach Jean-Luc Lagarce, Inszenierung Christopher Rüping,
Schauspielhaus Zürich

Publikumspreis : Verena Altenberger

Lebenswerk: Elfriede Jelinek

Bestes Stück - Autor*innenpreis: Miroslava Svolikova für „Rand“, Uraufführung, Schauspielhaus Wien

Franz Patay: Die Gesundheit steht an erster Stelle

„Angesichts der steigenden Infektionszahlen und der notwendigen gesetzten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie können wir einen Live-Event guten Gewissens nicht verantworten. Wir bedauern, dass die Nominierten und die Preisträger*innen nicht im Rahmen einer gebührenden, feierlichen Veranstaltung im Theater an der Wien gewürdigt werden können. Die Sicherheit und die Gesundheit aller Beteiligten stehen an erster Stelle, gemeinsam mit unserem Partner ORF III gelingt es jedoch, die Tradition der jährlichen NESTROY-Verleihung dennoch fortzusetzen.“, so Franz Patay, Präsident des Wiener Bühnenvereins.

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