Gott von Ferdinand von Schirach
Darf oder soll man „Gott spielen" und jemandem dazu verhelfen, sein Leben selbständig zu beenden? Diese Frage stellen sich die Protagonisten im Theaterstück und im gleichnamigen Film von Ferdinand von Schirach. Eine Zusammenfassung.
Inhalt
In diesem Theaterstück dreht sich alles um die ethische Frage der Sterbehilfe. Der 78-jährige Architekt Richard Gärtner möchte sterben und er will, dass seine Hausärztin ihm dazu durch die Verabreichung eines Mittels verhilft. Diese will seinem Wunsch aber nicht Folge leisten und wendet sich an den deutschen Ethikrat.
Dort wird diskutiert, ob ein Arzt oder eine Ärztin dem Patientenwunsch gerecht werden muss oder nicht. Die Experten und Expertinnen haben unterschiedliche Meinungen dazu. Am Ende stellt die Ärztin dem Publikum die Frage, ob Gärtner das Präparat bekommen soll oder nicht.
Werkgeschichte
Anlass des Stücks ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes über Sterbehilfe von 2020, in dem unter anderem auch steht, dass Hilfe bei Dritten gesucht werden könne, aber niemand zur Beihilfe verpflichtet sei. In einem Interview hebt Schirach die dadurch gestärkte Autonomie des Menschen hervor.
Kritik gab es von Seiten einiger Palliativmediziner und Psychologen: Schirach stelle nicht die richtige Frage, die da wäre, ob es ein Recht auf einen assistierten Suizid gibt.
Aufführungsgeschichte
Uraufgeführt wurde Schirachs Stück am 10. September 2020 mit einer Doppelaufführung am Berliner Ensemble und am Schauspielhaus Düsseldorf.
Im selben Jahr wurde eine TV-Produktion, die auf Schirachs Theaterstück basiert, ausgetrahlt. Die Erstausstrahlung im November 2020 im Ersten zählte 3,88 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Danach konnten diese telefonisch über die gestellte Frage abstimmen. Das Ergebnis wurde in der Senung hart aber fair gezeigt: 70,8 Prozent stimmten mit Ja, 29,2 mit Nein.
Ein ähnliches Experiment von Schirach gab es auch bei seiner Publikation Terror - Ihr Urteil.
Am 7. April 2022 soll Gott in der Josefstadt Premiere feiern.
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Prominente Interpreten
In der Verfilmung spielen unter anderem Lars Eidinger, Matthias Habich, Barbara Auer, Ulrich Matthes, Anna Maria Mühe, Götz Schubert und Ina Weisse.