Die lustige Witwe

Die lustige Witwe: Geld und andere Verhältnisse

Sie ist klug, reich, schön und soll ein ganzes Land retten. „Die lustige Witwe“ hat nach amourösen Loopings am Ende die Lacher und den Lover auf ihrer Seite. In der Operetten-Neuproduktion schillern Daniel Schmutzhard und Anett Fritsch als reifes On-off-on-Paar. Weiterlesen...

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Inhalt

Einst waren Hanna und Graf Danilo ein Paar. Doch nachdem er sich auf Geheiß seines Onkels von ihr, die nicht standesgemäß sei, trennte, heiratete Hanna einen anderen. Dass dieser schon in der Hochzeitsnacht starb, machte sie zur reichen Witwe. Nun wollen die Politiker ihrer Heimat Pontevedro Hannas Vermögen für ihr Land erhalten, weshalb sie einen Landsmann heiraten soll. Danilo, im Grunde seines Herzens immer noch sehr verliebt in sie, gibt vor, nicht zur Verfügung zu stehen. Lieber vergnügt er sich im Nachtclub Maxim - und spielt mit Hanna ein ständiges Spiel aus Anziehung und Zurückweisung.

Wirren um die Frau des Baron Zeta, die eine Liebschaft mit Camille de Rosillon verschleiern möchte, bringen Hanna dazu, die Ehre derselben zu retten. Sie gibt vor, Camille heiraten zu wollen. Danilo ist zutiefst brüskiert, doch Hanna klärt ihn auf, dass sie nur einer anderen helfen wollte. Baron Zeta schöpft trotzdem Verdacht und verkündet, sich scheiden lassen zu wollen und zum Wohl des Vaterlandes Hanna zu heiraten. Als diese erklärt, ihren Reichtum nach einer etwaigen Hochzeit zu verlieren (was eine Finte ist), zieht Zeta seinen Antrag zurück. Doch Danilo sieht nun endlich den Weg frei für eine Liebesheirat.

Werkgeschichte

Victor Léon und Leo Stein schrieben das Libretto zu „Die lustige Witwe“ auf Basis der Komödie „L´attaché d´ambassade“ von Henri Meilhac. Dabei veränderten sie die Handlung, indem nun von Montenegro die Rede sein sollte. Eine Nennung des Landesnamens wurde aber gerichtlich verboten. Somit zogen die Autoren stattdessen „Pontevedro“ durch den Kakao, wiewohl man an der Namensgebung von Zeta (nach einem Fluss in Montenegro) und Danilo (so hieß der Kronprinz des Landes) sehr wohl erkannte, wo das Stück spielen soll.

Zuerst mit dem, was ein Auftragskomponist vorlegte, unzufrieden beauftragten Léon und Stein Franz Lehár. Dieser schuf eine gelungene Kombination aus Elementen der Pariser Operette und k. u. k. Lokalkolorit mit folkloristischen Elementen. Gerade diese Abwechslung macht bis heute den Reiz des Werks aus. „Die lustige Witwe“ gilt als Glanzwerk der Ära der silbernen Operette.

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Aufführungsgeschichte

„Dös ist ka Musik“, soll der Direktor des Theaters an der Wien, Wilhelm Karczag, gesagt haben, als er erstmals Lieder aus der „lustigen Witwe“ hörte. In Wahrheit spielte man es nach der Uraufführung am 30. Dezember 1905 (mit Mizzi Günther und Louis Treumann in den Hauptrollen) im ersten Schwung mehr als 400 Mal. Bis zu Lehárs Tod 1948 werden 300.000 Aufführungen geschätzt, bis heute sind es wohl rund 800.0000 Aufführungen.

Prominente Namen

„Die lustige Witwe“ wurde mehrfach verfilmt. Unter den Regisseuren waren Erich von Stroheim und Ernst Lubitsch. Unter den berühmten Interpreten des Danilo waren Johannes Heesters und Peter Alexander. Heesters sang das Maxim-Lied („Da geh ich zum Maxim“ oder „Heut geh ich ins Maxim“) auch gerne auf Konzerten. Einst brachte die Partie ihm den künstlerischen Durchbruch, selbst als er schon 106 Jahre alt war, interpretierte er das berühmteste Lied aus der Operette.

Zu den Spielterminen von „Die lustige Witwe“ in der Volksoper Wien!