Bahnwärter Thiel von Gerhart Hauptmann
Kurz aber intensiv: So gestaltet sich die novellistische Studie Hauptmanns. Worum es geht und welche Rolle die Bahn dabei spielt, lesen Sie hier in dieser Zusammenfassung.
Inhalt
Bahnwärter Thiel lebt zusammen mit seiner zweiten Frau Lene und deren Säugling sowie seinem Sohn aus erster Ehe, Tobias, zusammen und überwacht die Bahnstrecke. Lene misshandelt Tobias, doch Thiel untersteht ihr und verabsäumt es, seinem Sohn wirklich zu helfen.
Eines Tages wird Tobias von einem Zug überfahren, doch selbst in diesem Moment kann Thiel nicht von seiner Pflicht als Bahnwärter ablassen und gibt seinen Sohn Lene mit zu Arzt, damit er auf seinem Posten bleiben kann. Tobias stirbt, worüber Thiel wahnsinnig wird und schlussendlich in die Psychiatrie eingeliefert werden muss.
Werkgeschichte
1887 erschien die novellistische Studie Hauptmanns, die zu den wichtigsten Werken des Naturalismus gehört.
Der Stoff basiert auf einem tatsächlichen Zugunglück und auf Erfahrungen des Dichters während er am Rand von Berlin lebte zurück. Hauptmann möchte auf die aufkommende Industrialisierung und deren Bedrohungen für Menschen, die der Macht der Maschinen unterworfen sind, aufmerksam machen.
Adaptionen
Das Buch wurde bereits zweimal verfilmt. 1986 vom ZDF und 1982 vom DDR Rundfunk.
Auch gibt es einige Hörspielfassungen, unter anderem gelesen von Mario Adorf 2004.
Einige Theaterhäuser haben den Stoff auch auf die Bühne gebracht, beispielsweise das Studiotheater Stuttgart. Eine Neufassung von Stefan Dehler wurde 2008 im Theater Göttingen uraufgeführt. Im Theater im Palais in Wien wird es 2022 zu erleben sein.
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