Ariadne auf Naxos von Richard Strauss
Oper und Komödie in einem: Das gelingt Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal mit "Ariadne auf Naxos". Worum es geht und warum es gleich mehrere Fassungen der Oper gibt lesen Sie in dieser Zusammenfassung.
Inhalt
Die Oper besteht aus einem Vorspiel und der Oper und ist in zwei Fassungen überliefert. Das Vorspiel findet in der ersten Fassung im Haus eines Neureichen in Paris und in der zweiten in Wien statt. Dort soll eine Oper aufgeführt werden. Der Hausherr wünscht aber – gegen den Willen des Komponisten – auch ein wildes Tanzstück, das in die Oper eingebaut werden soll. Der Komponist lässt sich überreden und ist hin- und hergerissen von der Musik.
Die Oper selbst erzählt von Ariadne, die von Theseus auf Naxos verlassen wurde und nun trauert. Zerbinetta, eine Mitwirkende des Stücks, versucht sie vergeblich zu trösten. Bacchus taucht auf der Insel auf und er und Ariadne verlieben sich ineinander.
Werkgeschichte
In seiner Oper, deren Libretto von Hugo von Hofmannsthal stammt, vereint Strauss Komödie und Oper. Er lässt Figuren der italienischen Comedia dell’arte neben mytholgischen Gestalten wie Ariadne und Bacchus auftreten.
1911 hatte Strauss den Plan, gemeinsam mit Hugo von Hoffmannsthal die Komödien Molières wiederzubeleben und eine von diesen mit der Ariadne-Oper zu kombinieren. Er wählte zunächst Der Bürger als Edelmann dafür und führte das Werk 1912 auf. Hoffmannsthal schrieb gegen den Willen von Strauss 1913 ein neues Vorspiel zur Oper, das die Entstehungsgeschichte des eigenen Werks aufs Korn nimmt. Insgesamt gab es vier Fassungen der Oper, von denen sich aber lediglich die zweite (ohne die Komödie Molières) dauerhaft durchsetzen konnte.
Aufführungsgeschichte
Die Uraufführung der ersten Fassung fand 1912 im Stuttgarter Hoftheater statt und wurde von Max Reinhardt inszeniert, wurde aber wegen der schwierigen Realisierung nicht oft gespielt. Trotzdem gab es Wiederbelebungsversuche dieser Fassung, z.B. 1950 in Edinburgh, 1976 in Graz oder 2012 in Salzburg.
Die zweite Fassung premierte in der Wiener Hofoper - mit Erfolg. Bedeutende Inszenierungen der zweiten Fassung fanden beispielsweise 1947 in Wien oder 1954 sowie 1979 bei den Salzburger Festspielen statt. 1991 wurde die Oper auch in Milwaukee aufgeführt. An der Staatsoper Wien premierte das Werk 1916, 2017 wurde es dort letztmals gespielt.
Die dritte Fassung wurde nur selten aufgeführt, z.B. 1924 unter der Leitung von Strauss selbst in Wien oder 1939 in Salzburg.
Die Oper ist vielfach aufgenommen worden und als CD oder DVD verfügbar.
Prominente Interpreten
Die 2012 von Sven-Eric Bechtolf neu arrangierte erste Fassung von Strauss’ Opern-Komödie konnte mit Staraufgebot glänzen: Jonas Kaufmann sang den Bacchus, Cornelius Obonya war in der Rolle des Monsieur Jourdain zu sehen, Peter Matić verkörperte den Haushofmeister.
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