And the NESTROY goes to ...
Wer heuer Chancen auf den NESTROY-Preis hat und wer die Statue am 5. November bei der Gala im Volkstheater ganz sicher in Händen halten wird:
Emmy Werner und Thomas Perle haben eines gemeinsam: Sie stehen bereits als Preisträger*innen des heurigen NESTROY-Preises fest. Am 5. November kommen Theaterschaffende des Landes im Volkstheater Wien zusammen, um einmal mehr im Rahmen einer vom Wiener Bühnenverein veranstalteten, feierlichen Gala jene ins Scheinwerferlicht zu holen, die im vergangenen Jahr herausragende künstlerische Leistungen in der Theaterbranche vollbracht haben.
Während die Regisseurin, Schauspielerin und ehemalige Volkstheaterdirektorin Emmy Werner und der Autor Thomas Perle, der für „karpatenflecken“ ausgezeichnet wird, sich ihres NESTROY-Preises schon sicher sein können, heißt es für die 39 Nominierten bis dahin zittern.
Die Nominierten im Überblick
Hier haben wir einen Überblick, wer in den 13 Kategorien eine Chance auf eine Trophäe hat:
Beste Schauspielerin könnte Saioa Alvarez Ruiz für „Ophelia´s Got Talent“ von Florentina Holzinger (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin und Spirit in Koproduktion mit Tanzquartier Wien u.a. sowie in Kooperation mit Volkstheater Wien) ebenso werden wie Julia Kreusch, die Therese Krumbholz in „Die Blendung“ am Landestheater Niederösterreich spielte. Chancen haben auch Katharina Lorenz für die Darstellung der Genia in „Das weite Land“ am Akademietheater, Birgit Minichmayr als Emanuel Striese in „Raub der Sabinerinnen“ ebendort sowie Valery Tscheplanowa als Nathan in „Nathan der Weise“ bei den Salzburger Festspielen.
Die Trophäe für den besten Schauspieler könnte an Elias Eilinghoff für den Johan in „Szenen einer Ehe“ am Volkstheater ebenso gehen wie an Frieder Langenberger für John Worthing in „Bunbury. Ernst sein is everything!” am Schauspielhaus Graz. Nominiert sind auch Michael Maertens als Friedrich Hofreiter in „Das weite Land“ am Akademietheater, Alexander Pschill als Barbier / Hynkel in „Der große Diktator“ in den Kammerspielen der Josefstadt sowie Nicolas Streit in „Bent“ von wirgehenschonmalvor in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom.
Der NESTROY-Preis für die Beste Darstellung einer Nebenrolle könnte an David Fuchs für „Ein Kind“ im Theater der Jugend, Dorothee Hartinger für Rosa in „Der Raub der Sabinerinnen“ am Akademietheater, Katrija Lehmann für ihre Darstellung der Mary in „Die kahle Sängerin“ am Schauspielhaus Graz, Martina Stilp für ihre Interpretation der Marja Lwowna in „Sommergäste“ im Theater in der Josefstadt sowie an Tim Werths für Die poetische Phantasie in „Die gefesselte Phantasie“ am Burgtheater gehen.
Für die Beste Regie wurden nominiert: Lucia Bihler für „Die Eingeborenen von Maria Blut“ von Maria Lazar am Akademietheater, Markus Öhrn für „Szenen einer Ehe“ nach dem Film von Ingmar Bergman am Volkstheater sowie Tomas Schweigen für „Faarm Animaal“ nach George Orwell am Schauspielhaus Wien.
Bester Nachwuchs
Stets besondere Aufmerksamkeit bekommt auch, wer den Preis für den Besten Nachwuchs (Schauspiel) erhält. Chancen darauf haben heuer Tommy Fischnaller-Wachtler als Effi Briest in „Effi Briest“ am Bronski & Grünberg Theater, Cecilia Pérez in „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ am Landestheater Linz und Lili Winderlich in „Die Eingeborenen von Maria Blut“ am Akademietheater.
In der Kategorie Bester Nachwuchs Musik, Autorin/Autor, Bühne und Kostüm konnten es folgende Künstler*innen auf die Nominierungsliste schaffen: Oskar Haag (Musik) für „Wie es euch gefällt“ am Burgtheater, Selma Kay Matter (Autorin) für „Grelle Tage“ am Schauspielhaus Wien sowie Julia Neuhold (Bühne und Kostüme) für „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ am Tiroler Landestheater.
Den NESTROY-Preis für die beste Ausstattung könnten bekommen: Victoria Behr (Kostüme) für „Die Eingeborenen von Maria Blut“, Nikola Knežević (Bühne) für „Ophelia’s Got Talent“ und Mirjam Stängl (Bühne) für „Zwiegespräch“ am Akademietheater.
Als Homosexualität strafbar war
Zuerst Kreisky, dann der Buddenbrooks-Stoff – jetzt setzt sich Nesterval mit der Geschichte der Ermordung queerer Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Mit dem brut Wien und unter der wissenschaftlichen Begleitung von QWIEN - Zentrum für queere Stadtgeschichte bringt das immersive Theater nun „Die Namenlosen“ auf die Bühne. Weiterlesen...
Spezialpreis und beste Off-Produktion
Eine Chance auf einen Spezialpreis haben die performative Installation „Heimweh“ in der Inszenierung von Victoria Halper und Kai Krösche, Griessner Stadl (Ferdinand Nagele und Anita Winkler) für das Auftragswerk „PROTESTANTEN vertreibung aus der heimath“ von Thomas Perle sowie „Die Namenlosen“ von Nesterval in Kooperation mit brut Wien.
Beste Off-Produktion könnte werden: „Ahnfrauen“ von Die Rabtaldirndln und Nadja Brachvogel in Koproduktion mit dem Kosmos Theater, „Bent“ von wirgehenschonmalvor in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom sowie „JUSTITIA! Identity Cases“ von Gin Müller, Sandra Selimović, Mariama Nzinga Diallo und Edwarda Gurrola als Koproduktion Verein zur Förderung der Bewegungsfreiheit und brut Wien.
Besondere Aufmerksamkeit bekommen auch Aufführungen abseits der Wiener Bühnen, als beste Bundesländer-Aufführung sind „Bunbury. Ernst sein is everything!” am Schauspielhaus Graz in der Inszenierung von Claudia Bossard, „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ am Landestheater Linz in der Regie von Katrin Plötner und „Schnee Weiß (Die Erfindung der alten Leier)“ am Tiroler Landestheater in der Inszenierung von Joachim Gottfried Goller nominiert.
Die Auszeichnung für die beste Aufführung im deutschsprachigen Raum könnten „Angabe der Person“ in der Inszenierung von Jossi Wieler am Deutschen Theater Berlin, „Gier” von Sarah Kane am Schauspielhaus Zürich und „Ophelia’s Got Talent“ von Florentina Holzinger an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin und Spirit in Koproduktion mit Tanzquartier Wien u.a. erhalten.
Wer in der Jury sitzt
Über die Preisträgerinnen und Preisträger entscheidet die Jury bestehend aus sieben Kritikerinnen und Kritikern: Margarete Affenzeller, Karin Cerny, Sonja Harter, Wolfgang Kralicek, Petra Paterno, Martin Thomas Pesl und Susanna Schwarzer unter dem Vorsitz von Alexandra Althoff. „In ihrer ersten Saison als Jury-Vorsitzende hat Alexandra Althoff mit den sieben Jury-Mitgliedern wieder eine bemerkenswert vielfältige und interessante Liste an Nominierten und Preisträger*innen zusammengestellt, die die beachtliche Bandbreite der Wiener und österreichischen Theaterlandschaft widerspiegelt“, sagt Franz Patay, der Präsident des Wiener Bühnenvereins. Er bedanke sich „bei allen Beteiligten, die diese Gala möglich machen, sowie bei der Jury, die viel Interessantes und Neues in der Saison 2022/23 aufgespürt hat und wünsche allen Nominierten toi toi toi und einen schönen Abend bei der NESTROY-Gala 2023!“
Stimmen Sie mit beim Publikumspreis!
Zusätzlich gibt es einen Nestroy-ORFIII-Publikumspreis, für diesen stehen Anja Herden, Nicole Heesters, Valerie Pachner, Stefanie Reinsperger, Doris Uhlich, Rainer Galke, Oskar Haag, Felix Kammerer, Robert Meyer und Nick Romeo Reimann zur Auswahl. Die Abstimmung findet unter http://tv.orf.at/orfdrei statt und endet am Freitag, dem 3. November. Derzeit werden die Nominierten für den Publikumspreis täglich in ORF III um 19.45 Uhr in Kurzporträts vorgestellt.
ORF III überträgt die Preisverleihung übrigens live-zeitversetzt am 5. November ab 21.05 Uhr. Es moderieren Nadja Bernhard und Peter Fässlacher, das Buch schrieb Kabarettist, Autor und Moderator Gerald Fleischhacker.