„Figaro und die Detektiv*innen" als interaktive Kinderoper
Das Theater an der Wien bietet eine Krimioper für Sechs- bis Zehnjährige. Das rund 75-minütige Kindertheaterprojekt besticht mit bekannten Melodien und spannender Handlung.
Anna Bernreitner ändert gerne Meinungen. Bereits vor zehn Jahren gründete die Niederösterreicherin die Künstler*innengruppe „Oper rund um". Ziel ist es, Opern an ungewöhnlichen Orten zu inszenieren und damit Menschen zu erreichen, die zuvor meinten, wenig mit dem Genre Oper anfangen konnten. So gab es bereits Aufführungen in einem Freibad, einer Gärtnerei oder einer Apotheke. Für das Theater an der Wien wagte sie sich wieder an das kritischste Publikum: Kinder. „Figaro und die Detektiv*innen" hatte im Juni 2021 Premiere und feiert morgen seine Wiederaufnahme.
„Wenn es für die Kinder langweilig wird, merken wir das sofort", sagt Bernreitner. Wie gestaltet man also einen Opernabend für Kinder? Der Unterschied zur „Erwachsenenoper" sei vor allem, dass man noch stärker auf Abwechslung achten muss, sagt die Regisseurin: „Denn Kinder sind noch nicht so an das Setting eines Zuschauerraums gewohnt und es ist daher umso wichtiger, dass auf der Bühne etwas Packendes passiert." Anna Bernreitner und ihr Teamhaben sich für „Figaro und die Detektiv*innen" etwas ganz Besonderes einfallen lassen: „Diesmal wollten wir uns auf das Genre Krimi spezialisieren."
Zwei Mozart-Opern und einmal Rossini
Die Kinder erwartet nun ein neues, knallbuntes und packendes Stück, das Anklänge beim Original „Figaro" von Mozart findet, aber in einen neuen Kontext gesetzt wurde. Zudem gibt es musikalische Inspiration bei der „Entführung aus dem Serail". Und auch die mitreissende Figaro-Arie von Rossini wurde in die Handlung hinein gewoben. Auf den insgesamt 75 Minuten wird zudem eine völlig neue Handlung erzählt.
Und „interaktiv" ist im Projekt „Kinder an der Wien" nicht nur so daher gesagt. Es sei immer ein Spagat, dass man Kinder zu Wort kommen lässt, aber es trotzdem noch für die ganze Gruppe funktioniert. „Wir schauen schon beim Casting, dass das Künstlerinnen und Künstler sind, die mit Kontrollverlust umgehen können", sagt Bernreither und lacht.