Wiener Staatsoper

Nabucco
Oper von Giuseppe Verdi (Musik), Temistocle Solera

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Nabucco

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Mit Nabucco gelang Verdi 1842 nicht nur der Durchbruch, es war auch sein erstes Bühnenwerk, das bereits ein Jahr nach der Mailänder Weltpremiere in Wien zur Aufführung gelangte – unter persönlicher Leitung des Komponisten. Ins permanente Repertoire der Wiener Staatsoper fand Nabucco dennoch erst 2001. Doch seither zählt das Stück um die Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar und die Verschleppung der Juden ins babylonische Exil auch an diesem Haus zu Verdis am häufigsten gezeigten Opern. Die Popularität ist nicht allein dem berühmten Gefangenenchor, sondern auch den monumentalen Gestalten des größenwahnsinnigen Gewaltherrschers und seiner erotisch frustrierten und umso machtbesesseneren Stieftochter Abigaille geschuldet. Mit dieser melodisch und rhythmisch mitreißenden Partitur trat der junge Verdi das Erbe seiner Vorgänger Rossini, Bellini und Donizetti an.

Die Handlung
1. Teil: Jerusalem
Krieg herrscht zwischen Assyrien und Israel. Nabucco, König der Assyrer, hat Jerusalem besetzt, und die letzten Überlebenden der Israeliten — Leviten und Tempelvolk — sind in den Altarraum des Tempels geflüchtet. Der Prophet Zaccaria nimmt eine Geisel: Fenena, die Tochter Nabuccos, die einst dem Juden Ismaele gehol­fen hat, aus Babylon zu entkommen; Fenenas Schwester Abigaille hat ihn damals aus Eifersucht festgehalten. Ismaele will Fenena zur Flucht verhelfen, da werden beide von Abigaille überrascht. Sie er­presst Ismaele: Nur seine Liebe zu ihr könne die Juden noch retten. Ismaele entscheidet sich für Fenena. Als Nabucco in den Tempel eindringt, will Zaccaria seine Geisel töten, doch Ismaele fällt ihm in den Arm und rettet Fenena. Sein Volk verflucht ihn. Alle Hebräer gehen in die Gefangenschaft.

2. Teil: Der Frevler
Ismaele lebt fluchbeladen in Freiheit. Nabucco hat Fenena für die Zeit seiner Abwesenheit die Krone übergeben. Der Oberprie­ster der Babylonier lässt Abigaille ein geheimes Dokument zukom­men, das die Gründe ihrer Benachteiligung nennt: sie ist die Toch­ter einer Sklavin. Somit ist Abigaille erpressbar und für die Machtansprüche des Oberpriesters benützbar. Er bietet ihr die Kro­ne an; von der Priesterschaft ist das Gerücht vom Tod Nabuccos schon verbreitet worden.
Um den Bann von Ismaele zu lösen, hat Fenena die Juden be­freit, doch diese bleiben unbarmherzig. Mit dem Übertritt zum jü­dischen Glauben macht sich Fenena des Hochverrats schuldig – ganz nach Plan des Oberpriesters. Beide Schwestern sind nun Riva­linnen der Macht, doch den entscheidenden Kampf führen im Hin­tergrund Zaccaria und der Oberpriester. Der zurückgekehrte Nabucco sieht sich von allen Seiten verraten und verflucht sowohl den babylonischen als auch den jüdischen Glauben. Als neue Instanz setzt er sich selbst einem Gott gleich – dessen erstes Opfer Fenena werden soll. Diese Anmaßung und der Missbrauch seiner Macht lassen Nabucco zusammenbrechen.

3. Teil: Die Prophezeiung
Abigaille kann nun den Ruhm einer Königin genießen: Alle Hebräer sind wieder in Gefangenschaft – auch der geliebte Ismae­le. Der Oberpriester fordert die Vernichtung aller. Der durch Wahn­sinn hellsichtige Nabucco durchschaut Abigailles Absichten. Vater und Tochter erpressen sich nun gegenseitig: Er nennt sie eine Skla­vin, sie provoziert ihn mit seiner Schwäche als König. Noch ist Nabucco nicht soweit, das Schicksal eines ganzen Volkes zu begrei­fen, er bittet nur um Gnade für Fenena. Vergebens. Nachdem er das Todesurteil unterschrieben hat, wird er selbst zum Gefangenen. Im Kerker warten die Juden auf den Tod. Zaccaria prophezeit in einer blutigen Vision Untergang und Vernichtung für alle Feinde Israels.

4. Teil: Das zerbrochene Götzenbild
Nabucco ist durch die schrecklichen Ereignisse gezeichnet. Er beweint sein ganzes Leben, das Leben eines Völker- und Tochter­mörders. Plötzlich stehen die Türen des Kerkers offen. Nabucco kann mit seinen Soldaten die Hinrichtung der Juden verhindern und Fenena befreien. Für Abigaille kommt er zu spät. Sie hat ihrem Leben ein Ende gesetzt. Der König der Assyrer schenkt allen die Freiheit. Frieden könnte sein zwischen Assyrien und Israel...

SchauspielerInnen

Nabucco
Amartuvshin Enkhbat
Ismaele
Ivan Magrì
Zaccaria
Marko Mimica
Abigaille
Anna Pirozzi
Fenena
Szilvia Vörös
Oberpriester des Baal
Evgeny Solodovnikov
Abdallo
Agustín Gomez
Anna
Jenni Hietala

Künstlerisches Team

Musikalische Leitung
Giampaolo Bisanti
Inszenierung
Günter Krämer
Bühne
Petra Buchholz
Manfred Voss
Kostüme
Falk Bauer
Licht
Manfred Voss

Fotos zur Verfügung gestellt von Wiener Staatsoper.

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