Volksoper Wien
Im Angesicht der Verfolgung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten komponierte Viktor Ullmann 1943/44 im Konzentrationslager Theresienstadt mit seinem Kaiser von Atlantis ein erschütterndes Sinnbild gegen menschenverachtende Kriegstreiberei und totalitäre Machtstrukturen. Im Oktober 1944 wurde er – wie sein Co-Librettist Peter Kien – mit dem sogenannten „Künstlertransport“ nach Auschwitz deportiert und ermordet. Changierend zwischen Zeitoper, Mysterienspiel und Totentanz entfaltet Der Kaiser von Atlantis eine einzigartige theatralische Klangwelt.
Für die Premiere KaiserRequiem hat Dirigent Omer Meir Wellber eine ungewöhnliche Verschränkung von Ullmanns knapp sechzigminütiger Kammeroper mit dem vielleicht berühmtesten Torso der Musikgeschichte geschaffen: Wolfgang Amadeus Mozarts musikalischem Vermächtnis, dem Requiem d-Moll KV 626 – 1791 im Angesicht des eigenen Todes komponiert und vom Tod zerrissen. KaiserRequiem ist ein Dialog dieser beiden Werke über die großen Fragen des Menschseins. KaiserRequiem ist aber auch ein Zusammenwirken aller Sparten des Hauses: den Tänzer:innen des Wiener Staatsballetts, Solist:innen sowie dem Chor und Orchester der Volksoper Wien in der Regie und Choreographie von Andreas Heise.
Die Vorstellung am 27. Jänner 2025 findet anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und zu Mozarts 256. Geburtstag statt.
Rund um die Premiere legen wir Besucher:innen von KaiserRequiem folgende Veranstaltung im Balkon-Foyer besonders ans Herz:
Viktor!Ein Liederabend mit Musik von Viktor Ullmann
am 18. Februar um 19:30 Uhr
Künstlerisches Team
- Choreograph
- Atlantis
- Musik
- Viktor Ullmann
- Wolfgang Amadeus Mozart
- Dichtung
- Viktor Ullmann
- Peter Kien
- Musikalische Fassung
- Omer Meir Wellber
- Regie und Choreographie
- Andreas Heise
- Bühnenbild und Kostüme
- Sascha Thomsen
- Licht
- Johannes Schadl
- Choreinstudierung
- Roger Díaz-Cajamarca
- Soundinstallation und Szenische Assistenz
- Kian Jazdi
- Dramaturgie
- Anne do Paço