V°T//Volkstheater

VILLA ORLOFSKY
Schauspiel

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VILLA ORLOFSKY

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Ein Champagnertraum zwischen Rausch und Katastrophe. Anlässlich des 200. Geburtstags des Wiener Walzerkönigs nimmt Regisseur Paul-Georg Dittrich den überschäumenden zweiten Akt von Johann Strauss‘ DIE FLEDERMAUS ins Visier – und macht aus dem Fest in der Villa des Prinzen Orlofsky ein alle Beschränkungen einreißendes Musik- und Sprechtheater.
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„Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“

Auf eine bis ins Rauschhafte gehende Geschäftigkeit, die sich bis zur Selbstvergessenheit steigerte, folgte am 9. Mai 1873 in Wien die große Ernüchterung. Jener Tag ging als „Wiener Börsenkrach“ in die Geschichtsbücher ein – der erste sogenannte Schwarze Freitag, das Original aller globalen Finanzkrisen vom New Yorker Börsencrash (1929) bis zu den Konkursen von Lehman Brothers und Goldman Sachs (2008). Die Wiener durchlebten einen Zustand irgendwo zwischen Champagnerlaune und Ausnüchterungszelle, eine Reihe von Selbstmorden folgte. Fast parallel zu diesen Ereignissen begannen Johann Strauss, Richard Genee und Carl Hammer im beschaulichen Hietzing ihre Arbeit an der Operette DIE FLEDERMAUS – in unbefangener Naivität, fast ohne Notiz zu nehmen von der sie umgebenden gesellschaftlichen Katastrophe.

Die drei schufen ein Stück der geschlossenen Räume. Das reale Gefängnis im dritten Akt spiegelt jenes der bürgerlichen Ehe im ersten. Und ausgerechnet dort, wo die Figuren ihren Zwängen und Verstrickungen zu entkommen glauben, landen sie in der Strafanstalt ihrer eigenen Lüste: Der mittlere zweite Akt spielt in der Villa des Grafen Orlofsky, wo sich hinter Masken und erotischen Rollenspielen scheinbar jede*r im Rausch vergessen darf – allseits begleitet von himmlischen Walzerklängen, deren ursprüngliche revolutionäre Sprengkraft verdrängt wird: „Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.“ Und doch entgeht in diesem neurotischen Haus der Illusionen niemand den Untiefen bürgerlichen Seins und Scheins, während das brodelnde Draußen von der Feiergesellschaft beharrlich ignoriert wird.

Regisseur Paul-Georg Dittrich (ICH BIN CARMEN, CALLS OF DUTY: JEANNE D’ARC) entwickelt mit Schauspieler*innen des Volkstheater-Ensembles und Sänger*innen ein alle Beschränkungen einreißendes Sprech- und Musiktheater: Die berühmten Melodien von Johann Strauss werden mittels eines modernen Instrumentariums überschrieben, Live-Elektronik trifft auf klassische Instrumente.


Eine Produktion des Volkstheaters in Kooperation mit Johann Strauss 2025 Wien

SchauspielerInnen

Mit
Christoph Heinrich
Bettina Lieder
Hasti Molavian
Fabian Reichenbach
Claudia Sabitzer
Marysol Schalit
Günther Wiederschwinger
Musiker
Philipp Kienberger
Musikerin
Alona Pynzenyk
Live-Elektronik
Christopher Scheuer
Tobias Schwencke

Künstlerisches Team

Regie
Paul-Georg Dittrich
Bühne
Pia Dederichs
Kostüm
Mona Ulrich
Musikalische Leitung, Komposition
Christopher Scheuer
Tobias Schwencke
Videoart
Robi Voigt
Lightdesign
Nicholas Langer
Ton
Idris Gözek
Dramaturgie
Michael Klügl