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Sonntag, 30. März 2025, 11.00 Uhr
Sträußelsäle, Theater in der Josefstadt

Der Nestroypreis 2022 für „Adern“ am Akademietheater als „Bestes Stück“ war längst nicht die erste Auszeichnung für die knapp 30-jährige Tiroler Autorin Lisa Wentz. Nun liefert sie dem Theater in der Josefstadt das Auftragswerk „Azur oder die Farbe von Wasser“. Darin verhandelt sie Missbrauchsfälle in einem katholischen Bubeninternat in den später 1980er Jahren. Lisa Wentz ist eine interessante Autorin, ihre einfache, dennoch eindringliche Sprache steht in der Tradition Ödön von Horvaths, und wie bei ihm ereignen sich die Tragödien im Ungesagten.

Um das Ausgesparte fühlbar zu machen, ist der „Adern“- Regisseur David Bösch der Richtige, wie auch Alexander Absenger in der Hauptrolle. Er vermag es, selbst in der knappen, auf das Wesentliche komprimierten Sprache, eine tiefgründige Figur zu zeichnen, deren ganzes Leben von den zerstörerischen Spuren seiner Internatszeit überschattet ist. Der Nestroy-Preisträger von 2020 ist aktuell in vier Stücken besetzt und einer der meistbeschäftigten Schauspieler im Theater in der Josefstadt. Diese anspruchsvolle Hauptrolle in „Azur oder die Farbe von Wasser“ ist seine 29. in zwölf Jahren.