Le nozze di Figaro von Wolfgang Amadeus Mozart
Ein toller Tag wird in dieser ersten Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und Da Ponte beschrieben – mit zahlreichen Verkleidungen, Techtelmechtel und einem guten Ende. Hier eine Zusammenfassung.
Inhalt
Figaro, der Diener des Grafen Almaviva, hat sich mit der Zofe der Gräfin, Susanna, verlobt. Sie fürchtet, dass der Graf das Recht der ersten Nacht für sich beanspruchen werde, stellt dieser ihr ja generell nach. Die Gräfin wiederum leidet unter der Untreue ihres Mannes. Daher schmiedet Figaro einen Plan, um ihn eifersüchtig zu machen. Darin spielen er und Susanna ebenso eine Rolle wie Cherubino, der Page der Gräfin, der auch tatsächlich in diese verliebt ist.
Immer wieder ist der Graf kurz davor, ein Techtelmechtel aufzudecken, mal ist jemand im Kabinett versteckt, dann kommt aber jemand anderer hervor. Da werden verfängliche Briefe zugesteckt, dort möchte eine Frau Figaro zu einer Ehe zwingen, was sich als unmöglich herausstellt. Mal springt jemand aus dem Fenster. Und immer wieder verkleidet sich jemand, um den Grafen an der Nase herum zu führen. Nach einem (wie es auch bei Beaumarchais heißt) „tollen Tag“ kriegt Figaro aber schließlich doch seine Susanna und der Graf muss sich bei der Gräfin entschuldigen.
Werkgeschichte
Für die erste gemeinsame Oper des kongenialen Duos Lorenzo Da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart wählten die beiden ein damals höchst aktuelles Lustspiel als Vorlage, das in Frankreich ob seines revolutionären Untertons einen Skandal ausgelöst hatte: Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais „La folle journée ou Le mariage de Figaro“, das 1784 uraufgeführt worden war. Zwar hat Da Ponte das Libretto eng an das Stück angelehnt, jedoch nicht nur die Dialoge verkürzt und vereinfacht, sondern auch die politische Atmosphäre in den Hintergrund gerückt. Mozart arbeitete 1785 und 1786 an dem Werk.
Aufführungsgeschichte
Der Komponist leitete die Uraufführung seiner Oper am 1. Mai 1786 im Burgtheater selbst. Er schrieb im Anschluss, jede Nummer habe wiederholt werden müssen. Bis heute gehört das Werk zu seinen bekanntesten Schöpfungen. Außerdem begründete sie die besonders fruchtbare Zusammenarbeit mit Da Ponte, in der „Don Giovanni“ und „Così fan tutte“ folgen sollten.
Barrie Kosky inszeniert „Le nozze di Figaro“
„Die Ehe funktioniert, wenn beide ein bisschen unverheiratet bleiben“, hat Claudia Cardinale gesagt. Der Satz könnte aber auch von Mozart oder Da Ponte stammen. Barrie Kosky bringt jetzt die lustigste Oper der beiden auf die Bühne der Wiener Staatsoper. Wir haben bei den „Figaro“-Proben vorbeigeschaut. Weiterlesen...
Prominente Interpreten
Als bei den Salzburger Festspielen 2006 eine Inszenierung von Claus Guth herauskam, sah man Anna Netrebko als Susanna und Ildebrando d'Arcangelo als Figaro. Bo Skovhus war der Graf, Dorothea Röschmann seine Frau, Christine Schäfer Cherubino. Die Wiener Philharmoniker spielten unter Nikolaus Harnoncourt. Von dieser damals Aufsehen erregenden Version gibt es eine DVD. Abermals zeichnete man das Werk in Salzburg auf, als 2015 eine Inszenierung von Sven-Eric Bechtolf mit Luca Pisaroni, Anett Fritsch und Adam Plachetka unter Dan Ettinger bei den Festspielen herauskam.
In der Spielzeit 2024/25 kommt es zur Wiederaufnahme von "Le nozze di Figaro" in der Wiener Staatsoper unter der Regie von Barrie Kosky.